Kein Selfie-Loch mehr: Xiaomi verbaut Selfie-Kamera unter Display
Ausfahrbare Frontkameras, Löcher im Display und der vielgehasste Notch: Was wurde nicht schon alles versucht, um ein makellos, rahmenloses Display gewährleisten zu können. Nun zeigen Oppo und Xiaomi eine neue Technologie, die die bisherigen Versuche in den Schatten.
Ähnlich wie bei aktuellen Modellen, bei denen der Fingerprint-Sensor im Display integriert ist, haben beide Smartphone-Hersteller die Frontkamera direkt im Bildschirm verbaut. Auf diese Weise ist man nicht mehr länger auf eine Display-Einkerbung oder ein Selfie-Loch angewiesen. Auch bewegliche Teile, wie bei einer motorisiert ausfahrbaren Kamera oder einem Slider-Design, sind somit nicht mehr notwendig.
Sowohl Xiaomi als auch Oppo haben auf Weibo Videos gepostet, in denen sie die neue Technologie anhand eines Prototypen-Smartphones demonstrieren. Das Smartphone weist bei der Bedienung einen rahmenlosen Bildschirm auf. Wird allerdings die Frontkamera aktiviert, wird der obere Rand des Screens zu einem kleinen schwarzen Balken, hinter dem sich die Selfie-Kamera verbirgt.
Wie der Vizepräsident von Oppo auf Weibo klarstellte, befindet sich die Technologie noch in einer frühen Phase. "Derzeit ist es noch schwierig, mit einer In-Display-Kamera dieselbe Fotoqualität zu erreichen, die mit herkömmlichen Frontkameras möglich ist", hieß es von Brian Shen: "Aber keine neue Technologie ist von Beginn an perfekt".
Zwei Displays notwendig
Wie aus einem Xiaomi-Patent hervorgeht, werden bei den In-Screen-Kameras zwei Display-Panele verbaut. Im herkömmlichen Gebrauch werden die beiden Bildschirme gleichgeschaltet, sodass für den User nicht ersichtlich ist, dass die Front des Smartphones aus zwei Screens besteht. Wird die Selfie-Kamera aktiviert, zeigt das große Display-Panel wie gewohnt die Sicht der Kamera, während der zweite Screen abgedreht wird, sodass die Kamerasensoren nicht gestört werden.
Weder Xiaomi noch Oppo haben einen Zeitplan anklingen lassen, ab wann sie Smartphones mit In-Display-Kameras auf den Markt bringen wollen. Möglich, dass die Technologie frühestens gegen Ende des Jahres offiziell präsentiert wird und in einem Smartphone-Modell Anwendung findet.