Die New York Post berichtet etwa, dass es bereits 2026 einen Prototyp des ungewöhnlichen Roboter-Mutterleibs geben soll. 100.000 Yuan (rund 12.000 Euro) würden Eltern bezahlen müssen, um mit der erstaunlichen Maschine ein Baby auf die Welt zu bringen.
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Technologischer Fortschritt?
„Die Technologie für die künstliche Gebärmutter ist bereits weit fortgeschritten und muss nun in den Bauch des Roboters implantiert werden. Dann können eine echte Person und der Roboter interagieren, damit eine Schwangerschaft herbeigeführt und der Fötus im Inneren wachsen kann“, soll Zhang laut dem südkoreanischen Medium Chosun Biz gegenüber dem chinesischen Tech-Outlet Kuai Ke Zhi gesagt haben.
Erstmals soll der Forscher seinen robotischen Mutterleib am ersten Tag der World Robot Expo angekündigt haben, die in Peking vom 8. bis 12. August über die Bühne ging. Angeblich hat der Wissenschaftler sein PhD-Studium an der Nanyang Technological University Singapur absolviert und soll – je nach Quelle – noch immer dort tätig sein.
Faktencheck: Keine Spur von Zhang Qifeng
Ein Sprecher der Universität erklärte nun aber gegenüber der amerikanischen Faktencheck-Plattform Snopes, dass man dort noch nie von dem Mann namens Zhang Qifeng gehört habe. Die Person habe weder dort studiert noch gearbeitet. An der Universität gibt es zudem derzeit keine Forschungsaktivitäten zu robotischen Systemen, mit denen sich eine menschliche Schwangerschaft simulieren lässt.
Dieser Umstand erklärt womöglich auch, warum einige Medien ihre Artikel über den Schwangerschafts-Roboter inzwischen wieder entfernt haben. In diesen wurde auch ein Bild des vermeintlichen Forschers gezeigt, das angeblich von einem Fernsehset stammte. Als Quelle war Douyin angegeben – der chinesische Name von TikTok. Eine andere Quelle konnten die Faktenchecker von Snopes nicht finden.
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Das Bild ist auch in einem Artikel der zweitgrößten chinesischen Nachrichtenagentur China News Service aufgetaucht, der mittlerweile ebenfalls verschwunden ist. Snopes fragte auch bei der World Robot Expo nach, ob Zhang oder sein Unternehmen Kaiwa Technology unter den Teilnehmern waren. Ob sie bisher eine Antwort erhalten haben, ist nicht bekannt.
Angesichts der Tatsache, dass die Universität noch nie etwas von dem Mann gehört hat und mehrere Artikel über den Schwangerschafts-Roboter wieder verschwunden sind, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt. Auch Posts in sozialen Medien, die Tausende Likes und Kommentare haben, wurden teilweise gelöscht - darunter ein Facebook-Post mit über 22.000 Reaktionen und 10.000 Kommentaren.
Grenzen der künstlichen Gebärmutter
Mal ganz abgesehen davon, dass es derzeit technisch und medizinisch nicht möglich ist, dass eine Schwangerschaft außerhalb des menschlichen Körpers stattfindet. Es gibt zwar Forschung zu künstlichen Gebärmüttern in der Tiermedizin oder zur kurzzeitigen Betreuung von extrem frühgeborenen Babys, aber keine praxisreife Technologie für eine ganze Schwangerschaft über 10 Monate.