Aliens könnten mit Dyson-Sphären Schwarze Löcher anzapfen
Außerirdische könnten eine Megakonstruktion nutzen, um enorme Energiemengen aus einem Schwarzen Loch zu gewinnen. Möglich wäre das mit einer Dyson-Sphäre. Würden Aliens so eine Konstruktion nutzen, könnten wir sie mithilfe von Teleskopen aufspüren.
Eine Dyson-Spähre ist eine theoretische Konstruktion, mit der man große Mengen an Energie von einem Stern sammeln könnte. Eine Idee wäre es zB. ein riesiges, dichtes Netz an Kollektoren oder Spiegeln um die Sonne zu bauen. Dafür wäre so viel Material notwendig, dass man einen kompletten Planeten abbauen müsste.
Die Konstruktion würde mit einem Schlag sämtliche Kraftwerke und Reaktoren auf der Erde obsolet machen. Die produzierte Energie wäre dann überall im Sonnensystem verfügbar und die Menschheit könnte eine multiplanetare Spezies werden.
Schwarze Löcher statt Sonne
Die Idee wurden 1960 vom Physiker Freeman Dyson entwickelt. Er vermutete, dass hochentwickelte außerirdische Zivilisationen eine Dyson-Sphäre nutzen könnten, um Energie aus ihrem Zentralgestirn zu gewinnen. Nun haben Wissenschaftler*innen der Universität Taiwan eine Theorie entwickelt, nach der Aliens die Technologie auch auf ein Schwarzes Loch anwenden könnten.
Schwarze Löcher strahlen riesige Mengen an Energie aus. Das Material, das von einem Schwarzen Loch angezogen wird, bewegt sich in einem scheibenförmigen Strudel darauf zu. Durch die Reibung, der aufeinandertreffenden Gase und Staubpartikel, wird es dort Millionen von Grad heiß. Dabei entstehen Röntgenstrahlen. Zudem können Jetstreams entstehen, die ebenfalls sehr energiereich sind.
100.000-mal mehr Energie als Sterne
Die Forscher*innen glauben nun, eine Zivilisation vom Typ II nach der Kardaschow-Skala (eine Zivilisation, die die Gesamtleistung ihres Zentralsterns nutzen kann) könnte eine Dyson-Sphäre um ein Schwarzes Loch bauen. Da Schwarze Löcher in der Regel kleiner sind als Sterne, wäre dafür weniger Material notwendig als bei einem Stern.
Die Außerirdischen könnten Satelliten in einen Orbit um das Schwarze Loch bringen und Röntgenstrahlung sammeln. Oder sie bauen eine Ringstruktur um das Schwarze Loch. Damit könnte 100.000-mal mehr Energie gesammelt werden als von einem Stern.
Instabile Energiequelle
Allerdings wären Schwarze Löcher eine instabilere Energiequelle als etwa unsere Sonne. Während sie konstant strahlt, werden die Schwarzen Löcher von der Masse beeinflusst, die sie verschlingen. So durchläuft es ruhigere Phasen gefolgt von extremen Energieausstößen.
Das könnte die Dyson-Sphäre schnell zum Überhitzen bringen. Damit sie nicht schmilzt, muss sie die Energie wieder an die Umgebung abgeben. Auf der Erde müsste man dann ultraviolette oder infrarote Strahlung messen können, die man sich auf natürliche Weise nicht erklären kann. Hält man daher nach dieser Energie Ausschau, könnte man Hinweise auf hochentwickelte Zivilisationen finden.
Algorithmus soll Hinweise suchen
In ihrer Studie, erschienen im Fachmagazin Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, haben die Forscher*innen auch Möglichkeiten genannt, wie man danach suchen könnte. Die Teleskope Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) und das Pan-STARRS in Hawaii haben bereits Milliarden von Schwarzen Löchern gefunden und katalogisiert. Würde nur eines von ihnen eine merkwürdige Energiesignatur besitzen, könnten wir die Hinweise bereits besitzen, ohne es zu wissen.
Deshalb entwickelt das Team nun einen Algorithmus, der Datenbank danach durchforsten soll. Doch auch wenn die Suche nach Aliens mit dieser Methode nicht erfolgreich wäre, könnte sie neue Erkenntnisse über Schwarze Löcher liefern, die bisher einfach niemandem aufgefallen sind.