Science

Der Asteroidengürtel im Sonnensystem verschwindet - aber extrem langsam

Zwischen Mars und Jupiter befindet sich der Asteroidengürtel. Bis zu 1,9 Millionen Asteroiden und der Zwergplanet Ceres befinden sich dort. Wegen der Anziehungskraft des Jupiters konnte sich aus dem Material, das so alt ist wie das Sonnensystem selbst, allerdings nie ein vollständiger Planet entwickeln.

Auch in den vergangenen 4,6 Milliarden Jahren hat die Gravitation des Jupiters, aber auch von Mars und Saturn, Einfluss auf den Asteroidengürtel genommen. Asteroiden, die von der Schwerkraft erfasst werden, werden entweder in Richtung des inneren Sonnensystems oder in Richtung der Umlaufbahn des Jupiters geschleudert. Dabei kollidieren sie ständig mit anderen Asteroiden im Gürtel, wodurch sie nach und nach zu Staub zermahlen werden.

Langsame Auflösung

Eine neue Studie des Forschers Julio Fernández von der Universidad de la Republica in Uruguay hat nun geschätzt, mit welcher Geschwindigkeit sich der Asteroidengürtel abbaut. Laut der noch nicht begutachteten Studie verliert der Gürtel 0,0088 Prozent an Masse - pro Million Jahre.

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Das mag sich nach nicht sehr viel anhören, im Zeitalter des Sonnensystems betrachtet kommt aber einiges zusammen. In den vergangenen 3,5 Milliarden Jahren hat der Gürtel laut Fernández 50 Prozent seiner Masse verloren. Diese Schätzung stimmt auch mit der Einschlagrate von Asteroiden auf Erde und Mond überein. Vor Milliarden von Jahren war diese nämlich deutlich höher als heute - eben weil es auch mehr Asteroiden gab.

Hauptsächlich Staub

Was wird nun aus dem Asteroidengürtel in Zukunft? Laut dem Forscher entfliehen 20 Prozent der Objekte ins All, wobei auch einige die Umlaufbahn mit der Erde kreuzen. Die restlichen 80 Prozent dürften zu Staub zermahlen werden und ein Teil der Zodiakalwolke werden. Das ist die Staubwolke, die die Sonne im inneren Sonnensystem umkreist und für das Zodiakallicht verantwortlich ist.

Bis sich der gesamte Asteroidengürtel aufgelöst hat, wird es aber noch mehrere Milliarden Jahre dauern. Der Tod unserer Sonne, der voraussichtlich in etwa 5 Milliarden Jahren eintreten wird, wird sie allerdings noch früher zerstören.

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