Science

Boeing, NASA: Starliner-Crew ist nicht auf ISS "gestrandet"

Testpilotin Suni Williams und Testpilot Butch Wilmore, die erstmals mit einer Boeing Starliner Kapsel zur Internationalen Raumstation (ISS) geflogen sind, kommen wohl so bald nicht heim. Eigentlich hätte ihre Mission rund eine Woche dauern sollen, nun sind es schon 3 Wochen. Es könnten noch wesentlich mehr werden, denn der Starliner hat ein paar technische Probleme, die vor einem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre untersucht werden. Entgegen Medienberichten könne man aber nicht davon sprechen, dass die beiden Testpiloten auf der ISS "gestrandet" seien, betonen Boeing und die NASA.

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Größtes Problem: Schubdüsen

Wie Ars Technica und TechCrunch berichten, soll die Starliner-Crew "den Luxus der Zeit" auf der ISS nutzen, und aufgetretenen Schwierigkeiten in der Kapsel auf den Grund gehen. Das größte Problem sind ausgefallene Schubdüsen, die die Lage der Kapsel im Weltraum steuern. 5 von 28 Düsen waren bei der Annäherung des Starliners an die ISS ausgefallen. 4 davon konnten mittlerweile reaktiviert werden.

Die Ursache des Ausfalls ist noch nicht bekannt. Dazu werden nun im All, aber auch in einer NASA-Testeinrichtung in New Mexico (mit Hilfe einer exakten Kopie der Raumkapsel) Tests durchgeführt. Die Gelegenheit, Daten im All zu sammeln, wolle man sich nicht entgehen lassen.

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Im Notfall ginge es auch sofort

Außerdem sind aus dem Tanks des Starliner kleine Mengen Helium ausgetreten. Es sei immer noch mehr als genug Helium vorhanden, um eine Rückkehr der Raumkapsel zur Erde durchzuführen, betont Boeing. Bei einem Notfall könnte die ISS-Crew auch sofort in der Raumkapsel zurück zur Erde fliegen. Es gebe aber keine Eile. Die maximale Dauer für die Mission war ursprünglich bei 45 Tagen angesetzt, man könne aber theoretisch noch einmal 45 Tage drauflegen.

"Wenn die Tests erledigt sind, schauen wir uns den Plan für die Landung an", sagt Steve Stich, Leiter des NASA Commercial Crew Program. "Wir haben noch kein Datum anvisiert."

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