Dream Chaser

Dream Chaser

© NASA

Science

NASA bereitet neues “Space Shuttle” für ersten Flug zur ISS vor

"Tenacity" wurde das erste kommerzielle „Space Shuttle“ aus der Serie Dream Chaser DC-100 getauft, das noch in diesem Jahr zum ersten Mal abheben soll. Nun wurde das Raumschiff auf das Gelände des Kennedy Space Center der NASA in Florida gebracht, wie der Hersteller Sierra Space auf X bekannt gab. Auch die NASA informierte in einer Presseaussendung über die Neuigkeit.

➤ Mehr lesen: NASA will nachhaltigeren Jet-Antrieb für Hybrid-Flugzeuge bauen

Bisher wurde das Shuttle auf dem Neil Armstrong Testgelände im US-Bundesstaat Ohio getestet. Kürzlich wurde grünes Licht für die letzten Vorbereitungen vor dem Start gegeben. Zu diesen gehören etwa die Fertigstellung seines thermischen Schutzsystems und die Unterbringung der Nutzlast.

Dazu zählen Essen, Wasser und wissenschaftliche Ausrüstung für die ISS. Später soll das Fluggerät mit einer Vulcan-Rakete von United Launch Alliance ins Orbit gebracht werden.

Dream Chaser drohte zu scheitern

Das es nun bald soweit sein soll, freut Sierra Space, denn das Projekt Dream Chaser ist eigentlich schon recht alt und drohte zu scheitern. Bereits im Herbst 2004 wurde es erstmalig angekündigt, seitdem wird an dem „Space Shuttle“ gefeilt.

Ursprünglich hätte es Teil für das kommerzielle bemannte Programm der NASA werden sollen, dann wurde es aber von Boeing und SpaceX ausgestochen. Anstatt Sierra Space erhielten die Konkurrenten dann die NASA-Verträge im Gesamtwert von 6,8 Mrd. US-Dollar. 

2016 gab es dann aber ein Comeback für Dream Chaser und das Raumschiff wurde für die NASA wieder interessanter – damals präsentierte Sierra Space eine abgespeckte Version davon. Diese bot keinen Platz mehr für menschliche Astronaut*innen, war dafür kompakter.

Außerdem gab es damals Probleme mit dem Starliner von Boeing, was Dream Chaser abermals attraktiver für die NASA machte. Damals beschloss die NASA, dass Dream Chaser künftig lebenswichtige Güter zur ISS und von dort auch Material zurück zur Erde bringen soll. 

➤ Mehr lesen: Boeing Starliner fliegt jetzt doch nicht am Dienstag

Die NASA bereitet Dream Chaser für den Start vor

Die NASA bereitet Dream Chaser für den Start vor

Versorgungsflotte für die ISS

Das „Tenacity“ getaufte Space Shuttle soll das erste einer ganzen Flotte an Dream Chasern werden, die künftig die wichtigen Versorgungsflüge zur ISS durchführen sollen. Das unbemannte Weltraum-Flugzeug ist etwa 9 Meter lang und 4,5 Meter breit. Das speziell für Flüge im niedrigen Orbit entwickelte Fluggerät besitzt interne Triebwerke mit 3 verschiedenen Einstellungsmodi, wodurch es besonders präzise manövriert werden kann. Das ist notwendig, damit das Weltraum-Flugzeug an der ISS andocken kann. 

Damit es nach der Ent- und Wiederbeladung an der ISS wieder heil zurück zur Erde fliegen kann, besitzt es Flügel, die es ihm erlauben, den Flug durch die Erdatmosphäre zu meistern. Es soll auf Landebahnen auf der Erde aufsetzen – wie ein reguläres Flugzeug und eben das legendäre Space Shuttle der NASA.

Angestrebt wird, dass ein Dream Chaser mindestens 7 Flüge zur ISS absolvieren wird, bevor er ausgemustert wird. Dabei soll das Weltraum-Flugzeug bis zu 75 Tage am Stück im All verbringen können. Zukünftig soll es mit jedem Flug bis zu 5,2 Tonnen Fracht zur ISS bringen können.

➤ Mehr lesen: Gefährlicher Weltraumschrott: Neue Charta mahnt zum Aufräumen im All

Müllentsorgung wird beim Heimflug erledigt

Auf der ISS sammelt sich viel Müll an – den will man eigentlich weder dort noch auf der Erde haben. Deshalb hat Dream Chaser zusätzlich ein spezielles Transport-Modul namens „Shooting Star“.

In das Frachtmodul passen bis zu 3.850 kg Müll. Beim Rückflug wird das außenliegende Modul abgekoppelt, um beim Wiedereintritt in der Atmosphäre zu verbrennen - damit wird der Müll entsorgt.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare