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Rätsel um Ursprung “Dunkler Kometen” gelöst

Die Unterscheidung zwischen einem Asteroiden und einem Kometen ist nicht immer leicht. Das zeigt sich etwa bei „Dunklen Kometen“. Sie vereinen Eigenschaften beider Himmelskörper und wurden erstmals 2023 beschrieben.

Der Orbit von Asteroiden wird in der Regel von der Sonne bestimmt. Allerdings wurden 7 Asteroiden identifiziert, deren Beschleunigung sich nicht allein durch die Gravitation der Sonne erklären lässt. Das kennt man eigentlich von Kometen, deren eisige Oberfläche durch die Nähe zur Sonne schmilzt. Die entstehenden Gase, die als Koma und leuchtender Schweif sichtbar werden, sorgen für zusätzlichen Schub.

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Die 7 Objekte haben zwar diesen zusätzlichen Schub, aber weder eine Koma oder einen Schweif. Es konnten auch keine Ausgasungen gemessen werden. Die Asteroiden dürften daher Eis unter der Oberfläche haben, was bereits in den 1980ern vorgeschlagen wurde.

Kometen-Bruchstücke

Jetzt wurden die Dunklen Kometen von Forschenden der University of Michigan untersucht und ihr Ursprung gefunden. Sie stammend größtenteils aus der Region zwischen Jupiter und Mars. Einige können durch den Schub in einen erdnahen Orbit gelangen. Nur der Dunkle Komet 2003 RM befindet sich auf einer elliptischen Bahn, die ihn weit hinaus zum Jupiter und wieder vorbei an der Erde führt.

Die Forschenden untersuchten noch eine weitere Besonderheit Dunkler Kometen. Die Objekte sind klein und drehen sich schnell. Grund dafür könnte sein, dass sie sich aus Bruchstücken von Kometen bilden. Sie bestehen aus aus Felsen, die durch Eis verbunden sind. Die Forschenden vergleichen das mit einem „dreckigen Eiswürfel“. Dieses Eis schmilzt und es entstehen Gase. Dadurch beschleunigen die Objekte, rotieren schneller und können auseinanderbrechen.

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Der Asteroidengürtel befindet sich zwischen Mars und Jupiter

Große Mengen Wassereis im Asteroidengürtel vermutet

Die Bruchstücke selbst enthalten ebenfalls Eis, zerbrechen weiter und rotieren immer schneller und schneller, so die Theorie der Forschenden. Das würde sich mit der Vermutung decken, dass bis zu 60 Prozent der erdnahen Objekte Dunkle Kometen sein könnten. Sie vermuten, dass 6 der untersuchten Objekte ursprünglich aus dem inneren Asteroidengürtel stammen und solche Bruchstücke sind.

Das dürfte bedeuten, dass große Mengen Wassereis im Asteroidengürtel versteckt sind. Die neue Studie unterstreicht das. Hierdurch erhält auch die Theorie Aufwind, das Wasser auf der Erde stamme von Asteroiden. „Unsere Arbeit zeigt, dass dies ein weiterer Weg ist, um Eis von irgendwo im Sonnensystem in die Umgebung der Erde zu bringen“, erklärt Studienautor Aster Tayler in einem Statement. Die Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, es könnte mehr Eis im inneren Hauptgürtel geben als bisher angenommen, so Tayler. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin Icarus veröffentlicht.

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