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Eiförmiger Fusionsreaktor soll bereits 2034 Strom liefern

Nahezu unendlich saubere Energie: Das verspricht Kernfusion. Trotz der vielen Forschungsprojekte dazu, sind Wissenschafter vorsichtig, was die Timeline angeht. Kaum jemand rechnet damit, dass Fusionsenergie in weniger als 30 Jahren mehr Energie liefern kann, als für das Zünden und Stabilisieren des über 100 Millionen Grad Celsius heißen Plasmas benötigt wird – was essenziell ist, damit Atomkerne in einer Kettenreaktion verschmelzen und dabei Energie freisetzen.

Das britische Unternehmen Tokamak Energy ist positiver gestimmt. Mit einem eiförmigen Kernreaktor will es schon im nächsten Jahrzehnt einen Netto-Energiegewinn erzielen.

Pilotkraftwerk in 10 Jahren

Das Unternehmen hat gerade eine Investitionsrunde abgeschlossen und dabei 125 Millionen US-Dollar aufgestellt. Gegenüber den Investoren sagte Tokamak Energy, dass schon 2034 ein Pilotkraftwerk betriebsbereit sein könnte, berichtet The Telegraph.

Dieses soll eine Leistung von 800 Megawatt haben. Mitte der 2030er-Jahre soll damit ein Energieüberschuss von 85 Megawatt erzielt werden. Laut dem Unternehmen wäre das genug, um über 70.000 amerikanische Haushalte mit Strom und Wärme zu versorgen.

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Ei statt Donut

Der Grund, warum Tokamak Energy das so schnell schaffen will, was bei milliardenschweren, internationalen Forschungsprojekten in Experimenten frühestens Ende 2039 gelingen soll, liegt an der Form des Reaktors. Üblicherweise haben Fusionsreaktoren in der Tokamak-Bauweise die ungefähre Form von Donuts. Der von Tokamak Energy ist aber wie ein Ei geformt.

Dadurch soll eine höhere Kompression im Inneren erreicht werden, was sich positiv auf die Effizienz, die Stabilität des Plasmas und die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Mit dem Versuchsreaktor ST40 wurde bereits 2022 Plasma mit einer Temperatur von 100 Millionen Grad Celsius erreicht.

Für das Pilotkraftwerk wird eine größere Version des Ei-Reaktors gebaut. Wie der ST40 wird er HTS-Magnete (Hochtemperatursupraleiter) nutzen. Diese behalten ihre Supraleitfähigkeiten oft über -196,2 Grad Celsius bei, dem Siedepunkt von flüssigem Stickstoff. So können sie relativ einfach gekühlt werden, was laut Tokamak Energy die Energieausbeute verbessert. Auch das trägt dazu bei, dass das Unternehmen glaubt, schon bald einen Netto-Energiegewinn erzielen zu können.

Günstigere Energie als mit Atomkraft

Tokamak Energy ist zudem zuversichtlich, dass die Kosten für die Energieproduktion mit anderen Energieformen mithalten können. Zu Beginn werden 70 US-Dollar pro Megawattstunde angestrebt.

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Mit der Erfahrung, die im Pilotkraftwerk gewonnen wird, soll die Effizienz erhöht und der Preis auf 50 US-Dollar pro Megawattstunde gesenkt werden. Dies könnte womöglich erst ab 2040 erreicht werden. Mit so einem Preis wäre Kernfusion günstiger als reguläre Kernkraftwerke (aktuell ca. 81 US-Dollar). Sie könnte sogar, je nach Region, preislich mit Wind- und Sonnenkraft mithalten.

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