Nach Absturz: Europäische Rakete Vega-C soll wieder ins All fliegen
Heute Abend wird vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, nach einer Pause von 2 Jahren wieder eine europäische Vega-C-Rakete starten. Der letzte Startversuch im Jahr 2022 scheiterte. Die Rakete soll dieses Mal den Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1C in die Erdumlaufbahn bringen, wie die ESA in einer Stellungnahme bekanntgab.
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Die ESA wird den Start live auf ESA WebTV übertragen. Am Mittwoch um 22:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll die Rakete in Kourou abheben. Der Livestream startet bereits um 22:00 Uhr.
2. Startversuch missglückte
Der letzte Start einer europäischen Rakete war die Ariane 6 im Juli. Die Vega-C wurde erstmals im Juli 2022 eingesetzt und sollte die alternde Vega-Rakete ersetzen. Damals brachte sie erfolgreich einige Satelliten ins All.
Der 2. Startversuch im Dezember 2022 scheiterte dann allerdings. Die Hoffnungen, die in die neue Raketengeneration gesetzt wurden, wurden so zunichtegemacht.
Die Rakete samt ihrer Fracht, bestehend aus 2 Satelliten, wurde zerstört. Eine Untersuchung ergab, dass ein Herstellungsfehler an einer Düse der Grund für das Versagen war.
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Probleme behoben
Die Rakete wurde daraufhin außer Dienst gestellt. Man arbeitete 2 Jahren daran, die Düsenprobleme in den Griff zu bekommen. Die Düsen wurden neu designt, und es wurden heuer bereits 2 Brenntests durchgeführt. Dann erklärte die ESA die Rakete für wieder einsatzbereit.
„Dies ist ein wichtiger Schritt für Europas unabhängigen Zugang zum Weltraum oder, sagen wir, die Wiederherstellung dieses unabhängigen Zugangs“, sagte Toni Tolker-Nielsen, ESA-Direktor für Raumtransport, in einem Briefing, wie Digital Trends berichtet. „Es ist ein sehr wichtiger Schritt für Europa, die Vega-C wieder in den Flugbetrieb zu bringen.“
Kleiner als Ariane 6
Die Vega-C-Rakete ist 35 m hoch und wiegt 210 Tonnen. Damit ist sie wesentlich kleiner als die Ariane 6, die eine Höhe von 63 Metern hat und 540 Tonnen wiegt. Mit dem Wiedereinsatz der Vega-C-Rakete will die europäische Raumfahrt ihre Abhängigkeit von amerikanischen Firmen wie SpaceX reduzieren.
Am Mittwochabend wird die Vega-C-Rakete den Satelliten Sentinel-1C ins Orbit bringen, der Teil des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus werden soll. Mittels Radartechnologie soll der Satellit Tages- und Nachtaufnahmen von der Erde machen. Die Daten sollen unter anderem für das Katastrophenmanagement verwendet werden.