Hightech-Helm wird von Polizei im Kampf gegen Corona eingesetzt
Die zentrale Funktion des Hightech-Helms ist die Temperaturmessung von Passanten auf einer Distanz von ungefähr 2 Metern. Damit sollen Menschen ausfindig gemacht werden, die eine Körpertemperatur haben und möglicherweise mit COVID-19 infiziert sind.
In China vertrauen bereits zahlreiche Behörden auf smarten Helm: Mehr als 1.000 Stück wurden in China an Mitarbeiter im öffentlichen Verkehr, Polizisten und Gesundheitsbehörden ausgeliefert.
Zahlreiche Funktionen
In Italien und Dubai soll das Gerät demnächst eingesetzt werden, wie die Herstellerfirma gegenüber Business Insider erklärt. Polizeibehörden in den Niederlanden hätten den smarten Helm ebenso zu Testzwecken bestellt. In einem Posting auf Reddit sind bereits zwei Carabinieri mit dem Hightech-Helm vor dem Mailänder zu sehen.
Der Helm ist mit einem ARM-Prozessor, einem Augmented-Reality-Display im Sichtfeld, einer Infrarotkamera sowie einer herkömmlichen Videokamera ausgestattet. Damit wird dem Träger des Helms laut Herstellerangaben die Körpertemperatur von Passanten auf 0,3 Grad genau angezeigt. In einem Werbeclip der Herstellerfirma auf YouTube ist zu sehen, wie der smarte Helm funktioniert.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
Außerdem kann mit dem Helm ein QR-Code ausgelesen werden, was zur Identifizierung von Personen mit so genannten Coronavirus-Tracing-Apps dienen kann. Das Auslesen von Autokennzeichen, Gesichtserkennung sowie Nachtsichtfunktionen sind ebenso möglich.
Experten zeigen sich jedoch mehr als skeptisch über den Einsatz des smarten Helms, wie Business Insider berichtet. So sei die Körpertemperatur allein kein valider Indikator, ob jemand an COVID-19 erkrankt ist oder nicht. Außerdem könne eine erhöhte Körpertemperatur zahlreiche andere Gründe haben und muss nicht mit dem neuartigen Coronavirus in Verbindung stehen.
Genauigkeit wird angezweifelt
Darüber hinaus wird auch an der Genauigkeit der Messdaten gezweifelt. Es sei zwar möglich, Körpertemperatur aus der Entfernung zu messen, doch dafür müssten hochauflösendere Kameras eingesetzt werden, als jene die sich am Helm befinden. Auch müssten die Kameras exakt auf ein Gesicht ausgerichtet werden. Die Temperatur von Passanten im Vorbeigehen zu messen, würde zu einer hohen Fehlerquote bei den Messungen führen.
Kritik von Datenschützern
Nicht zuletzt schrillen bei Datenschützern die Alarmglocken. Auch wenn ein solcher Helm zunächst vorwiegend zur Körpertemperaturmessung eingesetzt wird, habe das Gerät weitreichendere Einsatzmöglichkeiten, die in vielen Ländern die Grundrechte verletzen könnten.