Science

Mega-Tsunami am Mars: 250 Meter hohe Wellen

Ein Asteroiden-Einschlag am Mars dürfte einen Mega-Tsunami verursacht haben. Dessen Wellen könnten eine Höhe von bis zu 250 Metern erreicht haben. Der Einschlag dürfte mit jenem auf der Erde vergleichbar sein, welcher das Zeitalter der Dinosaurier beendet hatte.

Schon zuvor hatten Forscher*innen heraufgefunden, dass 2 Meteoriten-Einschläge vor rund 3,4 Milliarden Jahren 2 Tsunamis auf dem Roten Planeten ausgelöst haben. Der erste dürfte sich über eine Fläche von 800.000 Quadratkilometern ausgebreitet haben. Der zweite dürfte eine Region von einer Million Quadratmeter überschwemmt haben. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass der erste Einschlag den sogenannten Lomonosov Krater erzeugt hatte. Dieser verfügt über einen Durchmesser von 120 Kilometer. 

Die neue Studie des Planetary Science Institute in Arizona hat nun auch den Ursprungspunkt des älteren Mega-Tsunamis ermittelt: der 111 Kilometer breite Pohl Krater. Die Forscher*innen konzentrierten sich dabei auf den Landeplatz von Viking 1 – das erste Raumschiff der NASA, das erfolgreich die Marsoberfläche erkundet hatte. Es landete 1976 in Chryse Planitia – eine glatte kreisförmige Ebene in der nördlichen Äquatorregion des Mars. Die Sonde landete in der Nähe des Endpunkts eines riesigen Kanals genannt Maja Valles, der durch eine Flut gebildet wurde.

Bis zu 1.500 Kilometer ausgebreitet

Viking 1 fand dort eine mit Geröll übersäte Ebene. Den Forscher*innen zufolge könnten die Felsbrocken Überbleibsel eines Mega-Tsunamis sein. Laut dem Studienautor Alexis Rodriguez wurde anhand dieser Hinweise ein Krater gesucht, der durch einen so heftigen Einschlag gebildet wurde, der auch einen Mega-Tsunami auslösen könnte.

Dafür kam nur der Pohl Krater infrage. Er ist etwa 900 Kilometer vom Landeplatz von Viking 1 entfernt. Er liegt in einem gewaltigen Becken, das zum Zeitpunkt des Einschlages einen flachen Ozean mit flüssigem Wasser beheimatete.

Der Krater liegt etwa 120 Meter unter dem damaligen Meeresspiegel. Je nachdem, wie weich oder hart der Meeresboden damals war, musste der Einschlag eine Kraft von 500.000 bis 13 Millionen Megatonnen TNT gehabt haben. Zum Vergleich: Die stärkste Atombombe der Erde hat 57 Megatonnen TNT.

Simulationen haben gezeigt, dass sich der Mega-Tsunami auf bis zu 1.500 Kilometer vom Einschlagplatz ausgebreitet hatte und somit auch den Viking-1-Landeplatz erreicht hatte. Die Welle, die dabei über die Landfläche des Mars rollte, war bis zu 250 Meter hoch.

Die Studie wurde im Journal Scientific Reports veröffentlicht.

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