Mond aus der Hölle: NASA zeigt 200 Kilometer langen Lavasee
Io ist der viertgrößte Mond von Jupiter. Gleichzeitig ist er der Himmelskörper mit dem meisten, aktiven Vulkanismus in unserem Sonnensystem. Die NASA bezeichnet ihn deshalb auch als höllischen Mond.
Die Raumsonde Juno hatte ihm Rahmen ihrer Jupiter-Aktion kürzlich 2 knappe Vorbeiflüge an Io. Dabei näherte sie sich der Oberfläche bis zu 1.500 Kilometer an. Die NASA hat nun die Daten, die dabei gesammelt wurden, analysiert. Anhand dieser wurden Animationen gemacht.
Besonders beeindruckend ist Loki Patera. Dabei handelt es sich um einen 200 Kilometer langen See mit Inseln. Der See ist bis zum Rand mit glühender Lava gefüllt. Große Teile des Sees sind ungewöhnlich glatt. Die Forschenden gehen davon aus, dass sich an diesen Stellen die Lava weit genug abgekühlt hat, um vulkanisches Glas zu bilden.
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Insgesamt ist Io relativ glatt im Vergleich zu Jupiters anderen Monden. Dennoch wurde die Landschaft komplett verwandelt, ohne Hinweise auf Einschlagskrater, wie sie etwa der Mond der Erde aufweist. Auch das ist dem starken Vulkanismus von Io geschuldet.
Ein Beispiel für die extreme Landschaft ist „Steeple Mountain“. Auch von diesem Berg konnte anhand der von Juno gesammelten Daten eine Animation gemacht werden.
Juno ist seit 2011 im Weltraum unterwegs
Die Raumsonde Juno ist 2011 von der Erde gestartet. Seit 2016 ist sie in einer Umlaufbahn um Jupiter.
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Nachdem sie dort ihre Primärmission erfüllt hatte, entschied sich die NASA ab 2021 nahe Vorbeiflüge bei den Monden Ganymed, Europa und Io durchzuführen. Zuvor wurde befürchtet, dass eine Reise zu diesen Monden Juno zu starker Strahlung aussetzen und Instrumente zerstören könnte.
Das Ende der Mission ist für September 2025 geplant, falls Juno bis dahin funktioniert. Dann soll sie kontrolliert in die Jupiter-Atmosphäre stürzen und verglühen. So soll verhindert werden, dass die nicht-sterile Sonde auf einen der Jupiter-Monde crasht und diesen mit Mikroorganismen von der Erde kontaminiert.