NASA-Mondmission: Start dürfte sich verzögern
Die Generalprobe für die SLS-Mondrakete der NASA wird sich wohl noch länger verzögern. Nachdem das „Wet Dress Rehearsal“, die letzte große Überprüfung einer Rakete vor dem Start, gestern zum dritten Mal misslang, wird sie nun zurück in den Hangar gebracht.
Wie die NASA in einer Pressekonferenz am Montag mitteilte, soll das Raumfahrzeug Anfang nächster Woche in das „Vehicle Assembly Building“ zurückkehren, damit das Team der Artemis-1-Mondmission weitere Reparaturen vornehmen kann. Die Beteiligten seien zwar noch mit der Analyse der Daten und der Planung der nächsten Schritte beschäftigt, "aber im Moment ist Dienstag [26. April] der Zeitrahmen", sagte Charlie Blackwell-Thompson, Leiter des Artemis-Startprogramms gestern.
Dauer der Verzögerung noch unklar
Wie lange sich die SLS-Mondrakete in seiner Garage am Weltraumbahnhof Cape Canaveral befinden wird, ist laut der NASA noch unklar. Der Transport dorthin dürfte in etwa 12 Stunden dauern. Gemäß Blackwell-Thompson könnte das Team eventuell nur kleine Reparaturen vornehmen, damit die Generalprobe der Rakete so schnell wie möglich über die Bühne gehen kann.
Grund für die misslungenen „Wet Dress Rehearsal“, sind, so die NASA, ein defektes Ventil an der Oberstufe der SLS-Rakete. Außerdem müsse ein Leck abgedichtet werden, das sich zwischen dem Launchpad und der Rakete befindet.
Start im Mai unwahrscheinlich
Der Start der Artemis-1-Mission dürfte sich dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit verzögern. Eigentlich sollte die SLS-Rakete im Mai starten. Dieses Zeitfenster dürfte angesichts des erneuten Rückschlags der Mission allerdings nur schwer zu realisieren sein, wie NASA-Mitglieder gestern festhielten. „Wir werden auf jeden Fall wieder rausgehen. Wir werden auf jeden Fall wieder eine Generalrobe machen“, beteuerte Tom Whitmeyer, stellvertretender Verwalter für die Entwicklung von Explorationssystemen bei der NASA.
Die Mission dient dazu, eine unbemannte Kapsel in den Orbit des Mondes zu bringen. Sie soll den Erdtrabanten umkreisen und dann zur Erde zurückkehren. Mit Orion sollen zukünftig Astronaut*innen auf dem Mond landen. Das Projekt wird kritisch beäugt. SLS wird von vielen Beobachter*innen als überteuert und veraltet angesehen.