NASA-Mondrakete: Erneut Probleme bei Generalprobe
Die NASA erlitt vergangene Nacht erneut einen Rückschlag im Zuge seiner Mondmission Artemis 1. Nachdem ein unbemannter Test ihres neuen Raketensystems, dem Space Launch System (SLS), bereits am Sonntag fehlschlug, musste nun auch die Wiederholung der Generalprobe abgebrochen werden.
Probleme mit Ventil
Wie die NASA bekannt gab, trat beim Betanken der Rakete ein Problem mit einem Lüftungsventil auf, das eigentlich für Druckausgleich im Inneren von Artemis 1 sorgen soll.
Als die NASA im Begriff war, die Rakete zu betanken, sei es zu einer Störung der Bedienung des Ventils gekommen, hält die US-Raumfahrtagentur in einem Statement fest. Das zuständige Personal habe kurz vor einem Schichtwechsel gestanden. Daher habe man sich dazu entschlossen, den Test an einem anderen Tag fortzusetzen.
Bei dem Test, genannt „Wet Dress Rehearsal“, handelt es sich um die letzte große Überprüfung einer Rakete vor dem Start. Das 98-Meter-hohe Raumfahrtzeug hätte mit 2,6 Millionen Litern Treibstoff betankt werden und danach einen Countdown proben sollen. Ein Test-Start ist frühestens für Mai geplant.
Andere Rakete in den Startlöchern
Ob die NASA einen 3. Betankungsversuch am Dienstag wagen wird, ist laut Space.com noch unklar. In der Zwischenzeit steht allerdings bereits eine private Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) in den Startlöchern. SpaceX will im Auftrag des Unternehmens Axiom Space 4 private Astronauten in den Orbit bringen. Läuft alles nach Plan, erfolgt der Start kommenden Freitag auf Pad 39A des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida - unweit des Artemis-1-Pads 39B.
Der Start der Axiom-Mission wurde bereit aufgrund der Betankungstests an der NASA-Mondrakete verschoben. Ob der Start der privaten Rakete nun planmäßig stattfindet, hängt von den Plänen der NASA für die Generalprobe von Artemis 1 ab.
Umstrittene Mondmission
Mit der Artemis-Mission sollten eigentlich bis 2024 erstmals seit fast 50 Jahren wieder US-Astronaut*innen auf dem Mond landen. Darunter auch die erste Frau. Aufgrund zahlreicher Verzögerungen soll diese Landung nun frühestens 2025 erfolgen.
4 Astronaut*innen sollen mit dem Raumfahrzeug Orion in die Umlaufbahn des Mondes gebracht werden, wo 2 von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Am Mond angekommen, soll eine Art Raumstation geschaffen werden. Von dort aus sollen eines Tages bemannte Flüge zum Mars unternommen werden.
Das Projekt wird kritisch beäugt. SLS wird von vielen Beobachter*innen als überteuert und veraltet angesehen.