NASA beginnt Voyager abzuschalten
Nach fast 45 Jahren verabschiedet sich die NASA langsam von ihren Voyager-Sonden. Seit 1977 reisen sie durch unser Sonnensystem und querten den Weg aller äußeren Planeten - mit der Ausnahme des Zwergplaneten Pluto. Die Sonden gelten bereits als die am weitesten entfernten, von Menschen gemachten Objekte, die es je gegeben hat.
Nun beschließt die NASA den Energieverbrauch von Voyager 1 und 2 auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits jetzt laufen auf Voyager 2 nur noch 5 Messinstrumente, Voyager 1 ist noch mit 4 funktionierenden Instrumenten unterwegs.
Voyager-Sonden sollten eigentlich nur 4 Jahre funktionieren
“Wir haben die 10-fache Garantiezeit bei diesen Dingern überschritten”, zeigt sich Physiker Ralph McNutt gegenüber dem Medium “Scientific American” zufrieden. Ursprünglich sollten die Sonden nämlich nur 4 Jahre lang durch das All fliegen.
Was in den 70er-Jahren als High-Tech galt, wird heutzutage gerade einmal müde belächelt. Die NASA-Mitarbeiter*innen statteten die kleinwagengroßen Sonden etwa mit 69 Kilobytes Speicher aus. “Die Voyager-Computer haben weniger Speicher als der Schlüssel, der meine Autotür öffnet”, beschreibt es Planetenwissenschaftlerin Linda Spilker. Die gesammelten Informationen der Messinstrumente werden dann über einen 23 Watt starken Sender zur Erde geschickt - das entspricht in etwa der Leistung eines Kühlschranklichts.
Angetrieben werden die Sonden mit Plutonium-Reaktoren, die Wärme für die Instrumente und Strom für die Bordcomputer liefern. Jedes Jahr verringert sich die Leistung dieser Reaktoren um rund 4 Watt. Das bedeutet, dass immer mehr Komponenten abgeschaltet werden müssen. “Wenn alles gut läuft, können wir die Mission bis in die 2030er-Jahre verlängern”, sagt Spilker.
Vorbeiflug an Jupiter und Saturn
Ihre Aufgaben haben Voyager 1 und Voyager 2 aber bereits mit Bravour gemeistert. Ihr eigentliche Mission war nämlich der Vorbeiflug an den Gasgiganten Jupiter und Saturn, wobei sie erstmals Nahaufnahmen der Monde Europa, Ganymed und Titan erstellen konnten.
Im Jahr 1990 - 23 Jahre nach ihrem Start - gelang Voyager 1 aus einer Entfernung von knapp 6 Milliarden Kilometern außerdem ein Schnappschuss von der Erde. Das Foto, das als “pale blue dot” (blasser blauer Punkt) in die Geschichte eingehen sollte, zeigt so gut wie kaum ein anderes Foto, wie klein die Erde in den Weiten des Alls eigentlich ist.