Privater Mondlander kippte während der Landung um
In der Nacht auf Freitag schaffte es zum ersten Mal in der Raumfahrtgeschichte ein privates Unternehmen auf dem Mond zu landen. Zudem war es auch die erste Mondlandung eines amerikanischen Mondlanders seit den 1970er Jahren. „Odyseeus“ hat etwa die Größe einer Telefonzelle und wiegt rund 700 Kilogramm. Befördert wurde er mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX, die am 15. Februar startete. 6 Tage später erreichte die Sonde die Mondumlaufbahn und landete etwa 300 Kilometer vom Südpol des Mondes entfernt.
Landung verlief nicht wie geplant
Die Landung verlief aber nicht ganz reibungslos, wie Space.com berichtet. Denn dabei sei der 4,3 Meter große Mondlander umgekippt. Allerdings gebe dieser Umstand nicht weiter Anlass zur Sorge – der Betrieb kann fortgesetzt werden. Bei einer Pressekonferenz sagte der CEO von der Beteiberfirma Intuitive Machines, Steve Altemus, dass die Sonde noch immer leistungsfähig sei.
➤ Mehr lesen: Mond-Lander Peregrine fliegt zum Sterben zur Erde zurück
Auch Entfernungsmesser machte Probleme
Bereits kurz vor der Landung hatte das Odysseus-Team festgestellt, dass ihre Laser-Entfernungsmesser nicht richtig funktionierten. Sie versuchten deshalb auf anderem Weg die erforderlichen Höhen- und Geschwindigkeitsdaten zu bekommen. Dazu nahmen sie ein NASA-Spezialinstrument namens NDL („Navigation Doppler Lidar for Precise Velocity and Range Sensing“) in Betrieb. Deshalb verzögerte sich die geplante Landung um 2 Stunden.
Und es sollte nicht dabei bleiben: Offenbar ist Odysseus deshalb auch nicht im richtigen Winkel gelandet. „Während wir noch Daten analysieren, ist ziemlich klar, dass Odysseus nicht wie beabsichtigt vertikal gelandet ist“, heißt es von Intuitive Machines. Die Daten würden zeigen, dass Odysseus während des Sinkflugs zu schnell unterwegs war und er sich dann auch noch horizontal bewegte, wie Altemus von Intuitive Machines erläutert. Er vermutet, dass sich Odysseus beim Landeflug im Mondgelände verfangen hat. Dadurch habe sein Fahrwerk möglicherweise Schaden genommen und er wäre „sanft ungekippt“, wie Altemus sagt. Um ein genaueres Bild zu erhalten, muss das Team erst weitere Daten auswerten.
Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass Odysseus nur wenige Kilometer von seinem Zielort entfernt landete. Die Betreiber hoffen, dass der genaue Aufsatzpunkt bald klar wird und die Mondsonde noch dieses Wochenende Fotos von dem Gebiet schickt.