Rätsel um verschwundenes Wasser auf dem Mars gelöst
Die Zeit, als der Mars von Ozeanen mit mehreren Hundert Metern Tiefe bedeckt war und unter Umständen sogar der Erde ein wenig ähnlich sah, sind längst vorbei. Forscher haben nun neue Hinweise entdeckt, wie der Mars selbst bis zum heutigen Tag noch Wasser verliert und wie schnell dieser Prozess vonstatten geht. Neben der Hitze auf dem Planeten dürften Sandstürme eine große Rolle dabei spielen, wie neue Messergebnisse zeigen.
Wasserdampf in oberer Atmosphäre
Messungen der NASA-Sonde MAVEN zeigen, dass der Wasserdampf in weitaus höhere Schichten aufsteigt, als gedacht. So fanden Forscher relativ große Mengen an Wasserstoffpartikel an der Grenze der obersten Marsatmosphäre in etwa 150 Kilometern Höhe. In diesen Sphären ist Wasserstoff besonders "angreifbar" und kann leicht in einzelne Atome gespalten werden und so wie die ebenfalls aufgespaltenen Sauerstoffatome ins All entweichen. Das Wasser ist für den Planeten somit für immer verloren.
Dass es die Wasserpartikel offenbar leicht in die oberste Atmosphäre schaffen, hat laut den Forschern mit den auf dem Mars herrschenden Sandstürmen zu tun. So konnten sie nachweisen, dass im Juni 2018 nach diversen Sandstürmen die 20-fache Menge an Wasser als in vergleichbaren Zeiträumen von den mit Eis bedeckten Polkappen des Marses verloren gingen.
Rätsel um verschwundenes Wasser gelöst
Durch die erstmalige Entdeckung glauben die Forscher besser verstehen zu können, wie schnell der Mars Wasser ans Weltall "verlor" und jetzt noch verliert. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass wie auf der Erde weitaus größere Mengen an Wasserdampf in den unteren und mittleren Schichten der Marsatmosphäre gespeichert sein könnten. Dass in diesen Schichten bisher aber kaum Wasserdampf gefunden wurde, stellte die Forscher vor ein Rätsel, das nun zumindest teilweise gelöst scheint.