Riesenrakete Falcon Heavy zu Geheimmission aufgebrochen
Im Auftrag der US-amerikanischen Spaceforce startete das private Raumfahrtunternehmen SpaceX am Dienstag seine unbemannte Falcon-Heavy-Rakete ins All. Die beiden Booster der Rakete landeten vor kurzem wieder sicher auf der Erde, während die Hauptstufe planmäßig ins Meer stürzte. Was genau der Koloss transportiert, ist geheim.
Unbekannte Nutzlast
Angeblich sollen sich mehrere Instrumente an Bord befinden, darunter ein Mikrosatellit namens TETRA-1, gebaut von einer Tochtergesellschaft des Flugzeugfabrikanten Boeing.
Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Sonde "Taktiken, Techniken und Verfahren in der und um die geosynchrone Erdumlaufbahn" testen soll, um die "künftigen Bedürfnisse der Weltraumkriegsführung" zu erfüllen. Genauere Einzelheiten verrät die Behörde nicht.
Verschobener Start
Es ist der 4. Start einer Falcon-Heavy-Rakete, eine der größten Raketen von SpaceX. Als sie im Februar 2018 zum ersten Mal abhob, platzierte SpaceX-Chef und Tesla-Gründer Elon Musk als PR-Coup einen roten Tesla-Roadster an Bord.
Seit 2019 blieb die Falcon Heavy allerdings am Boden. Laut US-Medien verzögerte sich der jetzige Start um 2 Jahre, da die geheimen Nutzlasten nicht rechtzeitig bereitgestellt wurden. Für das kommende Jahr plant SpaceX nun mehrere Flüge im Auftrag des US-Militärs sowie der NASA durchzuführen.
Hinkende Nachfrage
Allerdings besteht nach den Diensten des Raumfahrtkolosses derzeit wenig Nachfrage, wie Ars Technica berichtet. Es gäbe zwar durchaus Interessenten, die Falcon Heavy sei aufgrund ihrer geringen Anzahl an Starts aber wenig erprobt und dadurch unattraktiv. Zudem dauere es auch, bis Interessenten die entsprechenden Nutzlasten überhaupt entworfen und gebaut hätten.
Die Falcon Heavy ist die leistungsstärkste Trägerrakete seit der Saturn V, die beim Apollo-Programm zum Einsatz kam. SpaceX entwickelt aktuell eine noch größere Rakete, das Starship. Noch sind weitere Tests notwendig, bevor das neue Raumfahrzeug ins All starten kann.