Science

“Schatzkarte” zeigt 300.000 Meteoriten, die in Antarktis versteckt sind

Eine von Forscher*innen der Delft University of Technology entwickelte "Schatzkarte" zeigt, wo sich in der fast unberührten Antarktis mit hoher Wahrscheinlichkeit Meteoriten befinden könnten. Diese Gebiete wurden mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI) identifiziert.

Das Team geht dabei von etwa 300.000 versteckten Meteoriten in der Antarktis aus. Die Genauigkeit der „Schatzkarte“ liege bei 80 Prozent.

Satelliten-Daten lassen Standort vermuten

Da Meteoriten auf der Erde zu klein sind, um sie vom Weltraum aus zu entdecken, bedienten sich die Forscher*innen mehreren Satelliten-Daten wie Temperaturen, Eisflussrate oder Oberflächengefälle, die den Standort der Himmelsobjekte preisgeben können. Laut der Studienleiterin Veronica Tollenaar seien dies gute Schätzwerte für Meteoriten-reiche Regionen.

Die Daten wurden kombiniert - per maschinellen Lernen war es den Forschenden in Folge möglich vorherzusagen, wo sich die Meteoriten in der Antarktis auffinden lassen dürften.

Blaueisfelder sollen viele Meteoriten beherbergen

Dabei wurden mehrere nie-besuchte Meteoriten-reiche Areale gefunden, manche davon befänden sich sogar in der Nähe der Forschungsstationen. Auch in den sogenannten "Blaueisfeldern", das sind Gebiete, in denen das Eis offen an der Oberfläche sichtbar ist, also nicht von Schnee bedeckt ist, sollen zahlreiche Meteoriten versteckt sein.

Die kommen im Laufe der Zeit zum Vorschein. Meist sind die Meteoriten in der Antarktis von Eisschichten umhüllt. Mit der Gletscherbewegung werden auch die Himmelsobjekte mitgezogen. Ist ein Hindernis wie etwa das Transarktische Gebirge im Weg, werden das Eis und die darin versteckten Meteoriten an die Oberfläche gedrängt.

Die roten Bereiche zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Meteoriten finden lassen

Großer Wert für die Wissenschaft

Zudem sorgen die trockenen Winde in der Antarktis dafür, dass das Eis langsam abgetragen wird, sodass die eingeschmolzenen Meteoriten auch auf diese Weise an die Oberfläche gelangen.

Für die Wissenschaft haben die Funde einen großen Wert. Die Studie wurde in Science Advances veröffentlicht.

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