Schwarzes Loch der Milchstraße explodierte "erst kürzlich"
Geht es um die Geschichte von Sternen, Planeten, Exoplaneten oder Galaxien ist meist die Rede von Milliarden von Jahren. Im Gegensatz dazu ist die Explosion des supermassiven Schwarzen Lochs der Milchstraße gar nicht so lange her.
Vor etwa 3,5 Millionen Jahren soll das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie explodiert sein. Diese Explosion sei so stark gewesen sein, dass sie sogar noch in Nachbargalaxien spürbar war, schreiben Wissenschaftler in einer neuen Studie (.pdf).
Flackern in Nachbargalaxien spürbar
Darin heißt es, dass die Explosion des Schwarzen Lochs von einer anderen Galaxie aus betrachtet wie ein starkes Flackern ausgesehen haben muss. Dieses "Seyfert-Flackern" sei so gewaltig gewesen, dass die Auswirkungen noch 200.000 Lichtjahre entfernt wahrgenommen wurden. Dort traf das Flackern auf den Magellanschen Strom, eine Wasserstoffwolke, die die Milchstraße mit den beiden Zwerggalaxien der Magellanschen Wolke verbindet.
Bereits 2003 entdeckten Astronomen einen galaktischen Wind, dessen Ursprung das Zentrum unserer Galaxie zu kommen schien. Diese Annahmen wurden nach und nach bestätigt. 2013 konnte schließlich eine Explosion nachgewiesen werden. Um herauszufinden, was die Eruption ausgelöst hat, griffen die Forscher auf Daten des Hubble-Teleskop zurück.
Warum die Erde verschont blieb
Zu der Zeit als das Schwarze Loch explodierte, waren die ersten Vorfahren der Menschen längst auf der Erde unterwegs. Etwa der Australopithecus afarensis, der vor etwa 3,9 bis 3 Millionen Jahren in Ostafrika lebte. Insgesamt soll die Eruption rund 300.000 Jahre gedauert haben.
Warum aber hat die Erde von der massiven Explosion nichts abbekommen? Schließlich befindet sich unser Heimatplanet in nur 25.000 Lichtjahren Entfernung. Offenbar scheint das Schwarze Loch lediglich nach unten und nach oben explodiert sein, anstatt quer durch die Galaxie.