So könnte der nächste Venus-Rover aussehen
Die Distanz zwischen Erde und Venus ist kürzer als jene zum Mars. Dennoch ist die Oberfläche der Venus weit weniger erforscht als der Rote Planet. Die extrem hohen Temperaturen von durchschnittlich rund 460 Grad Celsius auf der Venus machen es schwierig, die dortige Oberfläche zu erforschen.
Im Zuge des AREE-Projekts (Automaton Rover for Extreme Environments) ist die NASA auf der Suche nach einem Rover-Design, dem extreme Umgebungen nichts anhaben können. Nun hat die US-Raumfahrtagentur die Sieger eines entsprechenden Design-Wettbewerbs gekürt.
Mechanische Teile statt Elektronik
Gewonnen hat das Projekt "Venus Feelers" des ägyptischen Architekten Youseef Ghali. Sein Rover verzichtet wegen der hohen Temperaturen auf herkömmliche Reifen und setzt stattdessen auf ein Geflecht aus Metal. Dem Rover vorangestellt sind zwei so genannte "Feeler", die jeweils aus drei kleinen Reifen bestehen. Sie sollen größere Felsbrocken, Löcher oder steile Abhänge erkennen und so den Rover in der Bahn halten.
Eine weitere Herausforderung beim Rover-Design ist der hohe Druck der Venus-Atmosphäre. Der Druck auf dem Planeten ist 92 Mal so hoch wie jener auf der Erde und ungefähr so hoch wie in einer Meerestiefe von 900 Metern. Nicht zuletzt deshalb sind beim "Venus Feeler" keine elektronischen Sensoren oder Hydraulikelemente sichtbar. Das gesamte Konzept besteht hauptsächlich aus mechanischen Teilen.
Rover-Prototypen ausgezeichnet
Der 2. Platz im Design-Wettbewerb geht an das Team Rovetronics mit ihrem "Skid n’ Bump"-Rover. Beschrieben wird das eher unspektakulär aussehende Projekt als "rein mechanisch, meist passiv".
Ebenso wurde von der NASA der beste Rover-Prototyp ausgezeichnet. Dieser Preis ging an ein Team aus Lettland. Der Prototyp namens "AMII sensor" hat ähnlich wie der "Venus Feeler" zwei vorangestellte Fühler, die verhindern sollen, dass der Rover aufgrund des unwegigen Terrains in Schwierigkeiten kommt.
Letzter Venus-Rover hielt 52 Minuten durch
Der letzte Rover der auf der Venus gelandet ist, kam im Rahmen der sowjetischen Mission "Vega 2" im Jahr 1985 auf den Planeten. Dieser Rover überlebte lediglich 52 Minuten. Am längsten durchgehalten hat der sowjetische Rover der "Venera 13"-Mission im Jahr 1981. Ganze 127 Minuten lang funktionierte das Gefährt, bevor es seinen Geist aufgab.