Solar Orbiter meisterte gefährlichen Vorbeiflug
Die Sonde Solar Orbiter der ESA hat die Aufgabe, die Sonne zu erforschen. Bevor ihre wissenschaftliche Hauptmission zur Erkundung der Sonne und ihrer Verbindung mit dem „Weltraumwetter“ beginnt, kehrte sie noch einmal nah zur Erde zurück. Samstagfrüh hat die Sonde ihr bislang riskantestes Manöver vollzogen.
So hat sie sich der Erde um 04:30 Uhr GMT (05:30 Uhr MEZ) über Nordafrika und den Kanarischen Inseln auf bis zu 460 Kilometer genähert. Weil Abschnitte der Flugbahn voller Weltraumschrott sind, bestand die große Gefahr eines Zusammenstoßes.
Wie die ESA aber kurz vor 9 Uhr früh MEZ twitterte, konnte der Solar Orbiter die Gefahrenzone ohne Zwischenfall durchqueren.
Notwendiges Manöver
Das Manöver war laut ESA wichtig, um den Schub der Sonde zu verringern und sie auf den nächsten nahen Vorbeiflug an der Sonne auszurichten. Die 2 Orbitalregionen die voller Weltraummüll sind, sind der geostationäre Satellitenring in 36.000 km Höhe und die niedrigen Erdumlaufbahnen in etwa 400 km Höhe, wie die Weltraumagentur im Vorfeld erklärte.
Näher an die Sonne
Nun geht es in Richtung Sonne. Im kommenden Jahr wird sich die Solar Orbiter bis auf 50 Millionen Kilometer annähern, was die wissenschaftlichen Möglichkeiten deutlich erhöht.
„Das ist nur ein Drittel der Entfernung zwischen der Sonne und der Erde. Im Vergleich zu all den interessanten hochauflösenden Bildern, die wir bereits erhalten haben, wird also alles um etwa den Faktor zwei vergrößert sein”, sagt Daniel Müller, Projektwissenschaftler von Solar Orbiter.