Science

Ein Starlink für Strom: Aetherflux beamt Energie zur Erde

Ein Start-up namens Aetherflux will es SpaceX Starlink nachmachen. Allerdings sollen die Satelliten nicht Internet zu allen Orten auf der Erde bringen, sondern Energie.

Das Beamen von Strom zur Erde wird mittlerweile seit Jahrzehnten erforscht, scheiterte aber oft an der Effizienz. Um möglichst viel Sonne einzusammeln, müssen Satelliten in einem hohen geostationären Orbit platziert werden. Von dort die Energie präzise zur Empfangsstation auf der Erde zu übertragen, ist schwierig. Außerdem würde aufgrund der Entfernung viel Energie beim Transport verloren gehen.

Viele kleine statt wenig große Satelliten

Aetherflux will das Problem lösen, indem Satelliten im niedrigen Orbit platziert werden, so wie Starlink-Satelliten von SpaceX. Allerdings werden sie dann nicht permanent von der Sonne angestrahlt, wodurch sie weniger Solarstrom sammeln. Deshalb sollen nicht wenige große, sondern sehr viele kleine Satelliten genutzt werden.

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So ist immer einer der Satelliten in der Sonne, um Energie zu tanken. Fliegt er dann in Reichweite zur Bodenstation, wird die Energie mit einem Infrarotlaser dort hingeschickt. Damit konstant Energie geliefert wird, ist eine große Konstellation notwendig.

Wie viele Satelliten man bräuchte, um eine konstante Versorgung mit Strom aus dem All zu ermöglichen, hat Aetherflux nicht verraten. Man kann davon ausgehen, dass es, wie bei Starlink, mehrere Tausend Stück sein müssen. Und je mehr Kunden das Unternehmen hat, desto mehr weitere Satelliten werden benötigt.

Testmission und Rekordversucht geplant

Ende 2025/Anfang 2026 möchte das Start-up einen ersten Satelliten ins All schicken. Dieser soll demonstrieren, dass die Energieübertragung per Infratotlaser funktioniert. Sollte das klappen, wäre es ein Reichweitenrekord für die kabellose Energieübertragung, sagt der Gründer Baiju Bhatt zu Techcrunch.

Die Robinhood-Gründer Vlad Tenev und Baiju Bhatt (rechts)

Er gibt zu, dass das Konzept derzeit sehr theoretisch ist. Seine Hoffnung ist, dass, bis die technologische Umsetzung des strombeamenden Satelliten-Netzwerks tatsächlich erfolgen kann, Solarpaneele viel effizienter sind als heute. Das Wunschziel: Ein Satellit schickt genug Energie zur Erde, um eine kleine Nachbarschaft mit Strom zu versorgen.

Bhatt ist in der Techbranche kein Unbekannter. Er ist Mitgründer der Finanzplattform Robinhood. Sein privates Vermögen wird von Forbes aktuell auf 1,7 Milliarden US-Dollar geschätzt. Davon soll er bereits einige Millionen in Aetherflux investiert haben. Laut einem Sprecher des Start-ups sei Bhatt sehr dahinter, die Demonstrations-Mission zu finanzieren – auch wenn es bis dahin nicht genügend Geld von anderen Investoren dafür geben sollte.

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