Studie: Raketen aus dem All sollen Asteroiden unschädlich machen
Immer wieder fliegen riesige Asteroiden nah an der Erde vorbei, die bei einem Einschlag verheerende Folgen für das Leben auf unserem Planeten haben könnten. Deshalb arbeiten Forscher und Weltraumagenturen wie NASA und ESA auch an Abwehrmechanismen. Nun will der italienische Wissenschaftler Claudio Maccone herausgefunden haben, wie die Himmelskörper effektiv mit Raketen bekämpft werden können.
Der Astronom und Mathematiker hat bereits 2002 vorgeschlagen, diese Raketen an den sogenannten Lagrange-Punkten zu platzieren. Dort gleicht sich die Schwerkraft von Sonne und Erde aus. Der erste Punkt (L1) liegt zwischen den beiden Himmelskörpern, der dritte Punkt (L3) auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne. Diese beiden Punkte hält Maccone für besonders geeignet.
Software steuert Raketen automatisch
Stationiert man eine Raumsonde an diesen Punkten, können sie dort stationär bleiben. Deshalb wird etwa das James-Webb-Weltraumteleskop am L2 stationiert, da es dort von der Sonnenstrahlung abgeschirmt ist. Laut Maccone könnten an den Punkten L1 und L3 nun automatische Raketenabwehrsysteme zum Einsatz kommen.
Mit einer größeren Anzahl Raketen könnten potenziell gefährliche Asteroiden von ihrem Kollisionskurs mit der Erde abgelenkt werden, schreibt Maccone. Er entwickelt derzeit eine Software, mit der Modelle für die automatisierte Abwehr berechnet werden können. Dafür sucht er nun um ein Patent an. Seine Studie wurde vorab über Arvix veröffentlicht.
NASA testet Abwehrsystem
Die NASA und ESA arbeiten derzeit an einem anderen Projekt, dem Double Asteroid Redirection Test (DART). Ein Forschungssatellit, der noch heuer starten soll, wird auf den Asteroiden-Mond Didymos B prallen und den Himmelskörper ablenken.