Suche nach Nest: Wissenschaftler tracken Riesen-Hornissen
Forscher des Washington State Department of Agriculture (WSDA) wollen ein Nest der Asiatischen Riesen-Hornisse finden und entfernen. Innerhalb der vergangenen Woche wurden sechs Riesen-Hornissen in der Nähe der Stadt Blaine in Whatcom County, Washington gefunden. Die Experten der Behörde gehen daher von einem Nest aus.
Die Forscher haben eine lebende Hornisse eingefangen und versucht, sie mithilfe eines Chips zu tracken, um ihr Nest ausfindig zu machen. Der Klebstoff trocknete jedoch nicht schnell genug aus, sodass der Chip sich auf den Flügel festklebte. Das Insekt konnte somit nicht mehr fliegen. „Man muss sehr geduldig sein und warten, bis es trocknet“, sagt Insektenforscher Sven-Erik Pichiger von der WSDA und ergänzt: „Wir hoffen, das Nest in ein paar Wochen lokalisieren und beseitigen zu können."
"Gemetzel-Phase"
Für Bienenzüchter ist ein rascher Fund des Nestes dieser invasiven Art wesentlich, zumal bald die sogenannte „Gemetzel-Phase“ startet. In dieser Zeit ernähren sie sich die Hornissen unter anderem von Honigbienen. Sie attackieren Bienenstöcke und verfüttern sowohl tote Bienen als auch deren gesammelten Nektar an den Nachwuchs. Im schlimmsten Fall rotten sie innerhalb weniger Stunden sogar ein ganzes Bienenvolk aus.
Doch nicht alle Bienen lassen sich das gefallen: Die japanische Östliche Honigbiene hat bereits seit längerem mit dem Feind zu kämpfen und darum eine Abwehrstrategie entwickelt. Riesen-Hornissen werden von ihr etwa "gekocht".
Um den Größenunterschied zu Bienen zu demonstrieren, hat die Behörde Fotos auf Facebook geteilt.
Auf einem anderen Foto ist der Angriff einer Hornisse auf ein Wespennest zu sehen. Grundsätzlich könne die Riesen-Hornisse laut CBS News aber nicht nur ganze Bienenstöcke zerstören, sondern auch dem Menschen schmerzvolle Stiche zufügen. Das Gift, das bei einem Stich übertragen wird, enthält Acetylcholin und Histamine. Sie lösen den starken Schmerz und die Schwellung aus, wie die futurezone berichtet hat. Bei manchen Menschen enden die Stiche auch tödlich.
30 Fallen
Das Insekt wurde in China, Japan, Thailand, Südkorea und Vietnam beobachtet. In Nordamerika ist sie nur in Washington und in der kanadischen Provinz British Columbia auffindbar. Wie sie immigriert sind, ist noch unbekannt. Das Department hat nun jedenfalls 30 Fallen aufgestellt, als Ködermittel dienen Orangensaft und Reiswein. Ziel ist, eine weitere lebende Hornisse zu fangen und sie mit dem Chip auszustatten.