Die Tage am Mars werden kürzer, aber niemand weiß warum
Aktuell dauert ein Tag auf dem Mars – Sol genannt – 24 Stunden und 37 Minuten. Neuen Daten der Marssonde Insight zufolge werden die Tage am Mars aber mit jedem Jahr kürzer. Konkret werden sie um 4 Millibogensekunden kürzer - ein Bruchteil einer Sekunde. Das bedeutet, dass der Planet jedes Jahr schneller rotiert. Warum das so ist, können die NASA-Wissenschaftler*innen nicht genau erklären.
Sie vermuten aber, dass die Beschleunigung mit der Ansammlung von Eis auf den Polkappen des Planeten zusammenhängt. Während im Winter ein Teil des Kohlendioxids in der Marsatmosphäre über dem Nordpol einfriert, wodurch sich die Eiskappe vergrößert, schrumpft diese auf der Südhalbkugel. Auch könnten Landmassen, die sich erheben, zu einer schnelleren Rotation führen. Denn laut den Forscher*innen kann die Verlagerung der Masse begünstigen, dass sich der Mars schneller um die eigene Achse dreht. Vergleichbar sei dieser Effekt mit einem Eiskunstläufer, der sich mit ausgestreckten Armen dreht und sie dann einzieht.
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Bemannte Mars-Mission geplant
Grundsätzlich ist das keine große Veränderung, allerdings kann jede Abweichung der Rotationsgeschwindigkeit eines Planeten im Laufe der Zeit schwerwiegend sein. Denn Änderungen können sich über Hunderte oder Tausende von Jahren summieren.
InSight selbst ist seit vergangenen Dezember außer Betrieb - der Sonde ging der Strom aus. Während ihrer Dienstzeit konnte sie zahlreiche Daten rund um den roten Planeten sammeln, unter anderem zu schweren Beben. Die NASA plant ab 2030 auch eine bemannte Mars-Mission. Ob die glücken wird, hängt aber von mehreren Faktoren ab. Unter anderem müsste ein nuklear-betriebenes Raketentriebwerk entwickelt werden.
Die neuen Erkenntnisse wurden im Journal Nature veröffentlicht.