Science

Wie Trump Wetterberichte ungenauer macht

US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Klimakrise in der Vergangenheit mehrmals als „großen Schwindel“. Bereits während seiner ersten Amtszeit kündigte er an, dass die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.

Mehr lesen: Weißes Haus will wichtigen NASA-Satelliten zerstören

Doch damit nicht genug. Anfang August ordnete die Trump-Regierung die NASA an, die Einstellung von 2 Satelliten-Missionen zu planen, die auch Daten für die Klimaforschung liefern. Wie die Washington Post nun berichtet, werden diese Pläne in Kürze umgesetzt – mit möglicherweise gravierenden Auswirkungen auf künftige Wettervorhersagen.

CO2-Messinstrumente im All

Das Orbiting Carbon Observatory-3 (OCO-3) zeichnet tägliche Veränderungen in der Aufnahme und Abgabe von CO2 in den Regenwäldern auf. Es besteht aus 2 Instrumenten, die bald offline gehen werden. 

Eines davon befindet sich auf der ISS, das andere auf einem eigenen Satelliten. Dieser würde schlicht in der Atmosphäre verglühen, wenn die Mission beendet wird. 

Mehr lesen: Satellit durchleuchtet unsere Wälder mit verbotener Technologie

OCO-3 ist glücklicherweise nicht das einzige Programm, dass die CO2-Speicherkapazitäten weltweiter Wälder erfassen kann. Auch der Satellit Biomass von der ESA umkreist seit dem Frühjahr 2025 zu diesem Zweck die Erde.

Geplante Erdbeobachtungs-Missionen gestrichen

Die Trump-Regierung hat außerdem 2 Instrumente des geostationären GeoXO-Satellitenprogramms von NASA und der US-Wetterbehörde NOAA gestrichen, das für Anfang der 2030er-Jahre geplant war. Das Atmospheric Composition Instrument sollte Luftverschmutzung stündlich messen, um Vorhersagen zur Luftverschmutzung zu verbessern. 

Das Ocean Color Instrument war zur Überwachung der Küsten und großer Seen gedacht. Die erhobenen Daten sollten Vorhersagen für Fischerei und Freizeitnutzung ermöglichen.

Klimabudgets gestrichen

In den Augen der US-Regierung gehen diese Erdbeobachtungsinstrumente über ihre wesentliche Aufgabe, das Wetter vorherzusagen hinaus, und könnten daher eingespart werden. In einem Budgetplan für die NOAA ist die Rede davon, alles, was mit dem Klimawandel in Verbindung steht, nicht länger zu finanzieren, so die Washington Post.

Mehr lesen: Kein zurück mehr: Ein Warnsystem für das kippende Klima

Doch Wetter und Klima stehen in engem Zusammenhang. In Zeiten, wo Wetterextreme durch die Erderwärmung häufiger und damit gefährlicher werden, sind genaue Vorsagen umso wichtiger, wie Kritikerinnen und Kritiker der Kürzungen betonen.

Weniger Redundanzen erhöhen Ausfallgefahr

Die Daten von OCO-3 und GeoXO seien sehr schwierig zu ersetzen, zitiert die Washington Post Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Durch ihre Streichung gebe es weniger Redundanzen bei Erdbeobachtungssystemen, was zu Ausfällen – und damit schlechterer Vorhersagequalität – führen könnte. 

„Das Wetter ist nicht politisch. Das Klima ist nicht politisch. Das sind Tatsachen, die wir kennen und auf die wir uns vorbereiten können – oder auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, Satelliten abzuschalten, die Angriffe auf unser Land anzeigen. Warum sollten wir die Satelliten abschalten, die das kommende Wetter anzeigen?“, sagt etwa Monica Medina gegenüber der Washington Post. Sie arbeitete während der Obama-Regierung in leitender Position bei der NOAA.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!