Zwischenfall bei Flug von Mars-Helikopter
Der Mars-Helikopter Ingenuity hat am Wochenende seinen sechsten Flug absolviert, der dieses Mal allerdings nicht ganz ruckelfrei verlief. Laut dem Chefpiloten Håvard Grip hätte Ingenuity 10 Meter in die Höhe steigen und in der Folge vier mit Meter pro Sekunde 150 Meter Richtung Südwesten fliegen sollen. Nach dieser Strecke sollte er 15 Meter nach Süden und dann 50 Meter wieder zurück fliegen. Das geht aus dem Blogeintrag des Piloten hervor. Auf seiner Reise sollte er Fotos schießen.
Nach 150 Meter hat Ingenuity jedoch angefangen, seine Position permanent zu korrigieren und kam dabei ins Schwanken. Die Landung verlief jedoch wieder einwandfrei.
Falscher Zeitstempel
Grund dafür war ein Fehler bei der Navigation durch die aufgenommenen Bilder. Laut Grip basieren die Bewegungen des Helikopters generell auf einer inertiale Messeinheit (IMU), mit der Beschleunigung oder Drehgeschwindigkeit gemessen werden. Die macht es auch möglich, Ingenuitys Geschwindigkeit, Position oder Höhe zu bestimmen.
Verlässt sich das Navigationssystem jedoch lediglich auf die IMU, verringert sich zwangsläufig seine Genauigkeit und der Helikopter verliert seine Orientierung. Ingenuity macht daher auch Fotos vom Boden unter ihm, die gleichzeitig ausgewertet werden und mit einem Zeitstempel versehen sind. Bei diesem Flug ging aufgrund eines Softwarefehlers allerdings ein Foto verloren, sodass alle folgenden Bilder einen inkorrekten Zeitstempel erhielten. Somit hat der Heli falsche Daten verarbeitet, wodurch die Software permanent versucht hat, diesen Fehler zu beheben.
Trotz des Zwischenfalls habe Ingenuity laut Grip jedoch bewiesen, wie robust der Helikopter ist. Nun sind die Forscher damit beschäftigt, den Softwarefehler zu untersuchen.