Tokio bringt eigene Dating-App heraus, um Geburten zu steigern
In Japan ist die Geburtenrate im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gesunken. Alle Versuche der Regierung zur Ankurbelung der Geburtenrate waren bislang ohne Erfolg geblieben.
Tokio versucht es nun auf dem digitalen Weg und entwickelt eine eigene Dating-App. Herausgegeben wird die Smartphone-Anwendung von der Lokalregierung der japanischen Hauptstadt.
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Amtliche Bestätigungen
Um sich auf der behördlichen Dating-App einen Account zulegen zu können, muss man sich amtlich registrieren lassen. Dabei muss man dokumentieren können, dass man tatsächlich Single ist. Gleichzeitig muss man bekräftigen, dass man zu heiraten gewillt ist.
Außerdem verlangt die Lokalregierung von Tokio bei der Registrierung die Angabe des jährlichen Gehalts. Damit diese Information valide ist, muss eine Steuererklärung hinterlegt werden.
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Wird mit Skepsis aufgenommen
In den sozialen Netzwerken stößt die behördliche Dating-App vor allem auf Skepsis, wie The Japan Times schreibt. "Ist das etwas, was die Regierung mit unseren Steuern machen sollte?", werden dort beispielsweise Social-Media-Nutzer*innen zitiert. Andere halten dagegen und meinen, sie würden sich auf einer solchen Dating-App womöglich sicherer fühlen, als auf kommerziellen Angeboten.
2023 sind in Japan doppelt so viele Menschen gestorben, wie auf die Welt gekommen. Die Zahl der Geburten fiel im Vergleich zum Jahr davor um 5,6 Prozent auf 727.277. Zugleich sind fast 1,58 Millionen Menschen gestorben. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 124 Millionen.
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