Amazon feuert Zusteller per Algorithmus
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Amazon Flex, das 2015 in den USA gestartet wurde, ist ein Auswuchs der Gig Economy. Dabei sollen private Fahrer*innen Pakete ausliefern und so die Flotte an Zusteller*innen ergänzen. Dazu meldet man sich einfach per Smartphone-App an, über die auch alles weitere wie Aufträge und Dienstpläne organisiert werden. Ähnlich kennt man es auch schon von Uber oder verschiedenen Essens-Zustelldiensten.
Einem Bericht bei Bloomberg zufolge ist das System aber nicht nur für die Abläufe zuständig, sondern auch dafür, wer entlassen wird. Dazu wird ausgewertet, wer wie pünktlich und zuverlässig zustellt. Daraus wird auch ein entsprechendes Ranking generiert.
Kein Verständnis
Ein Problem hat der Algorithmus allerdings mit unvorhergesehenen Ereignissen, für die der oder die Fahrer*in gar nichts kann. So berichtet eine Betroffene, dass ihr Ranking abrutschte, nachdem sie eine Reifenpanne aufgrund eines eingefahrenen Nagels hatte. Machen konnte sie dagegen nichts. Ein anderer Zusteller konnte ein Paket schlichtweg nicht zustellen, weil der Wohnkomplex versperrt war und er niemanden telefonisch erreichen konnte. Auch hier rutschte sein Ranking ohne Berücksichtigung der Umstände ab.
Wenn ein oder eine Zusteller*in gekündigt wurde, gibt es die Möglichkeit, dagegen vorzugehen. Für den Einspruch wird allerdings eine Gebühr von 200 US-Dollar fällig. Viel Erfolg darf man sich davon laut einem Betroffenen auch nicht versprechen. Vom Unternehmen gebe es demnach kaum Unterstützung. „Wenn es heißt du gegen die Maschine, versuchst du es nicht einmal“, erzählt ein 29-jähriger Amazon-Flex-Zusteller.
Interne Erfolgsgeschichte
Intern gilt das Flex-Programm bei Amazon als Erfolg, berichtet ein ehemaliger Programmierer. Insgesamt wurde die App rund 4 Millionen Mal heruntergeladen.
Angesprochen auf die aktuellen Berichte spricht Amazon von „anekdotischen Vorfällen“ und stellt strukturelle Probleme in Abrede, wie es bei Engadget heißt. Die große Mehrheit der Flex-Fahrer sei zufrieden.
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