KMU mittels Digitalisierung besser aufstellen
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Die Pandemie hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst – vor allem in größeren Betrieben. Viele heimische Klein- und Mittelunternehmen (KMU) brauchen hingegen noch Hilfe. Rudolf Schrefl, CEO von Drei Österreich erklärt, welche Rolle der Internetanbieter Drei Österreich dabei einnimmt.
futurezone: Wie hat sich der Digitalisierungsgrad der KMU im vergangenen Jahr entwickelt?
Rudolf Schrefl: Vor allem die KMU, die sich schon vor der Pandemie mit Digitalisierung beschäftigt haben, haben durchaus weiter Fortschritt gemacht, also weiter investiert und Themen adressiert, um ihre Geschäftsprozesse weiterzudenken. Jene, die vor der Pandemie schon verhalten waren bei ihren Digitalisierungsinitiativen, sind bestenfalls stagniert. Einige haben sich sogar etwas zurückentwickelt.
Welche Gründe hat das?
Oft geht es um das Wissen, was Themen wie Datenschutz und Co betrifft. Aber manchmal ist es ein ganz simples Thema, wie eine nicht ausreichende Internetverbindung. Gerade im ländlichen Bereich, wo viele unserer Hidden Champions aus dem KMU-Bereich zu finden sind, müssen wir schauen, dass wir schleunigst Hochleistungsinternetanschlüsse zur Verfügung stellen. Deswegen besteht bei uns auch das dringende Bedürfnis, den 5G- und 5G-Standalone-Ausbau rasch voranzutreiben.
Wie weit ist man hier?
Wir haben eine schon sehr weit fortgeschrittene 5G-Ausrollung und jetzt mit dem Premiuminternet 5G+ auch ein Produkt, das ähnlich wie Glasfaser Stabilitätsgarantien bietet. Und wir können rasch auch in ländlichen Regionen 5G für Betriebe oder Haushalte zur Verfügung stellen. Dort, wo man bessere Bandbreiten oder Antwortzeiten braucht oder als Unternehmen höhere Stabilitätsanforderungen hat, kann man aus einer Hand künftig auch Glasfaser beziehen.
Bei 5G Standalone ist Drei Vorreiter. Welche Ziele wurden beim „echten“ 5G schon erreicht?
Wir haben das Produkt „Fix“ vor ein paar Wochen kommerziell gestartet und sehen einen sehr positiven Kundenzuspruch. Dort, wo Kunden kein breitbandiges Internet – und das ist oft mitten in Wien oder urbanen Gebieten, wo Kunden nur ISDN-Leitungen auf Festnetztechnologiebasis bekommen können – können wir heute sehr rasch 5G+ mit 250 Mbit Bandbreitengarantie anbieten.
Wann soll der 5G-Ausbau finalisiert werden?
Bis Ende des Jahres planen wir, rund zwei Drittel der heimischen Bevölkerung mit 5G und 5G+ zu erreichen. Unser Ziel ist, den Ausbau Ende 2025 abzuschließen und nicht nur urbane Gebiete, sondern auch 740 der ländlichsten Gemeinden in Österreich, die bisher nur sehr stiefmütterlich mit Glasfaserinternet versorgt wurden, mit 5G und 5G+ zu versorgen. Das ist der erste und wichtigste Schritt, um die Digitalisierung in Österreich voranzutreiben.
Wie wirkt sich 5G auf den Energieverbrauch aus?
Der ist wesentlich geringer als bei klassischen 4G- oder 3G-Verbindungen. Wir reden von Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent. Das ist jetzt kein direkter Vorteil für KMU, wir hinterlassen aber einen kleineren ökologischen Fußabdruck.
Welche Entwicklungen gibt es bei den Anwendungen?
Hier stehen wir noch am Beginn. Wir entwickeln mit Partnern und Herstellern gemeinsame Lösungen wie z. B. Campus-Netze, die ganz spezielle Unternehmensanforderungen abdecken, was Sicherheit und Geschwindigkeit betrifft und bestimmte Parameter wie die Uploadgeschwindigkeit, etwa im Videoproduktionsbereich. Bei Live-Videoproduktionen haben wir einige Tests am Laufen bei der Übertragung von Handball- und teilweise Fußballturnieren aus Stadien mithilfe von 5G.
Welche konkreten Lösungen basieren noch auf der Technologie?
Wir unterstützen auch Transportunternehmen mit Navigationslösungen, indem wir Daten, die wir im Netz haben, dazu nutzen, die schnellste Route herzustellen. Im flächendeckenden 5G-Netz können wir auch das Tracking von Transportgütern optimaler gestalten als mit anderen Technologien. Wir arbeiten an einem breiten Portfolio an Lösungen für KMU, die wir kontinuierlich weiterentwickeln.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit futurezone und Drei.
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