Mark Zuckerberg

Mark Zuckerberg setzt, wie viele andere Tech-CEOs, künftig auf KI.

© REUTERS / Stephen Lam

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Zuckerberg präsentiert eigenen ChatGPT-Konkurrenten

Meta bringt eine kommerzielle Open-Source-Version seiner Künstlichen Intelligenz (KI) "Llama" auf den Markt. Das teilte der Facebook-Mutterkonzern am Dienstag der Öffentlichkeit mit. Damit erhalten Unternehmen eine Gratis-Alternative zu den kostenpflichtigen KI-Sprachmodellen von OpenAI und Google.

Die neue Version von Metas KI-Modell, genannt Llama 2, wird von Microsoft künftig über seinen Cloud-Service Azure vertrieben und läuft auf dem Windows-Betriebssystem, wie Meta in einem Blogpost erklärt. Laut Meta-CEO Mark Zuckerberg soll Llama 2 künftig auch per direktem Download über Anbieter wie Amazon Web Services oder Hugging Face verfügbar sein.

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Für kommerzielle Zwecke kostenlos

"Open Source treibt die Innovation voran, weil es viel mehr Entwicklern ermöglicht, mit neuer Technologie zu arbeiten", schrieb Zuckerberg auf Facebook. "Ich glaube, es würde mehr Fortschritt freisetzen, wenn das Ökosystem offener wäre."

Die kostenlose Verfügbarkeit eines KI-Sprachmodells wie Llama droht die Vorherrschaft von Akteuren wie OpenAI auf dem aufstrebenden Markt für generative KI-Software zu beenden. Denn erst kürzlich hat Microsoft angekündigt, den auf ChatGPT basierenden "Bing Chat" für kommerzielle Nutzer kostenpflichtig zu machen. Als kostenloses Produkt ist Llama 2 daher für Geschäftskunden jetzt besonders attraktiv. 

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Zuckerberg setzt auf Open Source

"Kommerzielles Llama könnte das Bild verändern", schätzt Amjad Masad, Geschäftsführer der Softwareentwicklungsplattform Replit, die Lage für die Nachrichtenagentur Reuters ein. "Jede schrittweise Verbesserung der Open-Source-Modelle verringert den Marktanteil der Closed-Source-Modelle, weil sie billiger sind und weniger Abhängigkeiten aufweisen", so Masad.

Doch wieso unterstützt Microsoft Llama 2, wenn dies den Wert seines eigenen Produkts "Bing Chat" zu schmälern droht? Der Softwaregigant gibt gegenüber Reuters an, man wolle Entwickler*innen die Wahl lassen, welche Art von Modellen sie verwenden. Dies würde dazu beitragen, die Position von Microsoft als führende Cloud-Plattform für KI auszubauen, so der Konzern.

Meta: Open Source verringert Sicherheitsrisiko

Dass Microsoft Llama 2 also Open-Source-Modell zur Verfügung stellt, birgt allerdings auch Gefahren. Denn es könnten damit Produkte entwickelt werden, die keinen Kontrollen unterliegen bzw. verpflichtet sind, etwaige ethische Standards einzuhalten.  

Meta hält dagegen. Dass Llama 2 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde, berge nicht mehr Gefahren, sondern weniger. Denn man könne sich darauf verlassen, dass eine Vielzahl von Nutzer*innen dabei helfen, das KI-Modell stetig zu verbessern, so Meta.

Außerdem verbiete Llama 2 "bestimmte Anwendungsfälle" grundsätzlich. Darunter Themen wie Gewalt, Terrorismus, Ausbeutung von Kindern und andere kriminelle Aktivitäten.

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