Microsoft buys Activision Blizzard in 68.7bn USD buyout
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Sexismus-Klage: Activision Blizzard muss 55 Millionen Dollar zahlen

Der Spieleentwickler Activision Blizzard muss 54,88 Millionen Dollar an die Behörden im US-Bundesstaat Kalifornien bezahlen. Dem voraus ging eine Klage mit Vorwürfen zu Sexismus, Missbrauch und Diskriminierung am Arbeitsplatz. 

In einer Erklärung des Civil Rights Department heißt es, dass Activision Blizzard mit der Bezahlung die Vorwürfe ausräumt, "Frauen im Unternehmen diskriminiert zu haben, unter anderem durch die Verweigerung von Beförderungsmöglichkeiten und eine geringere Bezahlung als Männer für im Wesentlichen gleiche Arbeit". 

Vorwürfe zu Mobbing-Kultur und systematische Belästigung

2021 gab es beim Entwickler von Call of Duty, Diablo und Warcraft Proteste, Streiks und Beschwerden über eine "Mobbing-Kultur". Im Zentrum der Diskussionen stand insbesondere die Arbeitskultur, bei der Mitarbeiter ihre Kolleginnen systematisch belästigt haben sollen. Es gibt Aufnahmen, die Mitarbeiter beim Posieren mit einem gerahmten Foto von Bill Cosby zeigen, einem verurteilten Sexualstraftäter.

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Proteste von Mitarbeiter*innen bei Activision Blizzard

Mit der außergerichtlichen Einigung kommen auch Auflagen für Blizzard. Demnach muss das Unternehmen "zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um faire Entlohnungs- und Beförderungspraktiken im Unternehmen zu gewährleisten". Dafür muss ein unabhängiger Berater engagiert werden. 

Entschädigungszahlungen und Spenden

Zudem sollen Frauen, die zwischen 2015 und 2020 angestellt oder unter Vertrag bei Activision Blizzard waren, finanziell entschädigt werden. Dafür sollen 45,75 Millionen in einen Vergleichsfonds fließen, der für die Entschädigung der Mitarbeiter*innen gedacht ist. Alle übrigen Gelder werden an verschiedenen gemeinnützige Organisationen gespendet, die sich für die Frauenförderung in der Gaming- und Tech-Branche einsetzen. 

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Activision Blizzard hat die Vorwürfe immer wieder dementiert. Das Unternehmen hatte versucht, die Klage abzuwenden, blieb jedoch erfolglos. In einem Statement gegenüber IGN sagt der Spieleentwickler: "Wir sind uns der Bedeutung der in dieser Vereinbarung behandelten Themen bewusst und werden alle neuen Verpflichtungen, die wir im Rahmen dieser Vereinbarung übernommen haben, vollständig umsetzen." Zudem stellte Activision Blizzard heraus, dass "kein Gericht oder eine unabhängige Untersuchung die Behauptungen untermauert, dass es bei Activision Blizzard eine systematische oder weit verbreitete sexuelle Belästigung gegeben hat". 

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