Die Technologie von Aalyria ist laut eigenen Aussagen vielversprechend.

Die Technologie von Aalyria ist laut eigenen Aussagen vielversprechend.

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Start-up forscht an bahnbrechender Laser-Kommunikation

Könnt ihr euch noch an Googles Project Loon erinnern? Mit einer Art Wetterballon wollte Google damit Internet in entlegene Gebiete bringen. Doch das Projekt hielt nicht lange, Anfang 2021 stampfte Google-Mutter Alphabet Loon ein. Doch die Technik lebt weiter - im Start-up Aalyria

Aalyria setzt jedoch nicht weiter auf Ballons, sondern auf “Tightbeam”, einem Laserkommunikationssystem. Dabei werden Daten mithilfe von Laserstrahlen von A nach B geschickt. Die Orte müssen dabei nicht stationär sein. Mithilfe einer Software, genannt Spacetime, wird berechnet und vorausgesagt, wohin sich Sender und Empfänger bewegen. So kann ein Satellit etwa als Tightbeam-Sender dienen, ein Schiff oder ein Flugzeug als Empfänger - oder umgekehrt. Spacetime wurde ursprünglich von Google für das Loon-Projekt entwickelt, um den Weg ihrer Wetterballons vorherzusagen.

Technik aus dem Hause Google

Laut dem US-Medium Bloomberg will Aalyria bereits im kommenden Jahr Hardware für das Laser-Kommunikationsnetz verkaufen. Tightbeam funktioniert dabei ähnlich wie ein Glasfaserkabel, nur ohne das Kabel. Laut Unternehmen ist die Verbindungsgeschwindigkeit außerdem deutlich schneller, laut einer Presseaussendung sogar “100 bis 1.000 Mal schneller als alles, was wir heute kennen.” So könne man mit der Technologie bis zu 1,6 Terabit pro Sekunde über Hunderte Kilometer senden. 

Natürlich ist Laser-Internet nicht so einfach umsetzbar wie eine Glasfaserverbindung. Staub, Regen, Vögel - das alles stellt Hindernisse dar, die den Datenfluss stören oder unterbrechen können. Die Lösung dafür kommt ebenfalls aus dem Hause Google und ermöglichte einst die Kommunikation unter den Loon-Ballons. Durch Algorithmen werden die Effekte dieser Störungen nämlich berechnen, wodurch man auf das Ausgangssignal schließen kann.

Tests erfolgreich

Aalyria konnte bereits in einigen Tests überzeugen, unter anderem, indem man einen Datenstrom an ein 160 Kilometer entferntes Flugzeug sendete. Alles, was das Flugzeug dabei brauchte, war ein Empfänger in Volleyballgröße. “Wir können Gigabit-Internet für jeden Flugzeuggast anbieten”, sagt Aalyria-CEO Chris Taylor gegenüber Bloomberg.

Ruckelfreies Bord-Entertainment dürfte allerdings nicht der erste Anwendungsfall des Laser-Kommunikationsnetzes sein. Das Unternehmen hat nämlich bereits einen Vertrag mit dem US-Militär ausgehandelt, um die Technologie vorzuführen. Dann wird man sehen, ob die Firma ihre Versprechen einhalten kann.

 

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