Erstaunter Mann am Notebook (Symbolbild)
16 Milliarden Passwörter: "Größtes Datenleck aller Zeiten" kein Drama, sagen Experten
Im Netz ereignet sich Dramatisches. Wenn es nach Forbes geht, wurde das größte Datenleck aller Zeiten entdeckt. Andere Medien schreiben gar, das 16 Milliarden Google-Zugangsdaten geleakt sind.
Die Meldungen basieren auf einem Bericht von Cybernews. Die Mitarbeiter des Portals wollen ein gigantisches Datenleck entdeckt haben, das über 16 Milliarden Zugangsdaten umfassen soll. Laut der Internetseite enthalten die Datensätze Benutzernamen, Passwörter, Cookies und Sitzungstokens und betreffen nahezu alle großen Online-Dienste, darunter Apple, Google, Facebook, Telegram und viele mehr.
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Die Informationen stammen laut der Webseite vorwiegend von sogenannter Infostealer-Malware, also Schadsoftware, die gezielt Login-Daten von Geräten abgreift. Die Datenbanken waren meist nur kurzzeitig über ungesicherte Server zugänglich. Unklar bleibe, wer hinter der Sammlung steckt.
Experten sind skeptisch
Die renommierte IT-Security-Seite Bleepingcomputer sieht den Vorfall weit weniger dramatisch. "Nein, das Leak von 16 Milliarden Zugangsdaten ist kein neuer Datenverstoß", heißt es dort.
Tatsächlich handle es sich um eine Zusammenstellung bereits früher geleakter Zugangsdaten, die durch Infostealer-Malware, frühere Datenlecks und sogenannte Credential-Stuffing-Angriffe entwendet wurden. Die betroffenen Webseiten wurden demnach "nicht kürzlich kompromittiert, um diese Zugangsdaten zu stehlen". Die Daten kursierten "seit Jahren" im Internet.
"Man kann das ein wenig kaltblütiger sehen"
Auch Thomas Boele vom Sicherheitsspezialisten Check Point Software Technologies zeigte sich sehr skeptisch: "Wir gehen davon aus, dass es sich um ältere Daten von der Datenhalde handelt".
Man könne in dem Fall zwar keine generelle Entwarnung geben. "Man kann das aber ein wenig kaltblütiger betrachten." Zum einen seien die Daten offenbar relativ alt. "Und wenn sich die Anwender an die üblichen bewährten Verfahren gehalten haben, können sie relativ entspannt sein."
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Cybernews verteidigt mittlerweile seinen "Sensationsfund". Laut einem Update im ursprünglichen Artikel handle es sich um "neue Daten und keine recycelten".
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