Stradivari-Geige (Symbolbild)

Stradivari-Geigen sind Millionen wert (Symbolbild)

© REUTERS / HENRY NICHOLLS

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Airline: 5 Millionen Euro teure Stradivari darf nicht ins Handgepäck

Als der Violinist Janusz Wawrowski nach einem Auftritt in Vilnius (Litauen) ein Flugzeug der polnischen Airline LOT betreten wollte, erlebte er eine unangenehme Überraschung. Seine rund 5 Millionen Euro teure Violine durfte nicht mit ins Handgepäck. Der Künstler wurde vor die Wahl gestellt, sie einzuchecken, oder den Flug nach Warschau nicht antreten zu können. Das berichtet der polnische Radiosender Radio Poznań.

Was genau der Grund war, wieso die Angestellte den Musiker nicht mit dem Instrument an Bord lassen wollte, ist unklar. Laut Angaben von Wawrowski war der Instrumentenkoffer weder zu groß noch zu schwer für das Handgepäck. 

“Werden sehen, ob sie beschädigt wird”

Als Wawrowski die Airline-Mitarbeiterin darauf hinwies, dass das Instrument Millionen wert ist und sie im Aufgabegepäck womöglich zerstört wird, sagte sie laut seinen Angaben lediglich: “Das werden wir sehen”. 

Die einzige Option, die der Musiker gehabt hätte, war, auf den nächsten Flug zu warten und zu hoffen, dass die Crew ihn dann an Bord lässt. Jedoch war dieser Flug bereits im Vorfeld überbucht, auch hätte er sich laut den Gate-Mitarbeiter*innen ein neues Ticket kaufen müssen. In Anbetracht dessen entschied sich der Künstler, die Heimreise im Bus anzutreten. Rund 7 Stunden war er unterwegs, bis er zu Hause in Warschau ankam. 

Wawrowski gab an, schon mehrmals mit dem Instrument im Handgepäck gereist zu sein und nie derartige Probleme gehabt zu haben. Er entschied sich, eine offizielle Beschwerde bei LOT einzureichen. Radio Poznań kontaktierte LOT, die daraufhin von einem “Irrtum” sprachen. Man wolle dem Musiker das Ticket erstatten und sicherstellen, dass etwas Derartiges nicht in Zukunft noch einmal passieren wird. 

Was Stradivaris besonders macht

Instrumente von Antonio Stradivari sind nicht nur für ihre Schönheit und Ästhetik, sondern auch für ihren besonderen Klang bekannt. Er wird oftmals als besonders harmonisch und voll beschrieben. Zurückzuführen ist das auf die Kombination an Materialien und den Künsten des Geigenbauers, der von 1644 bis 1737 in Italien lebte und arbeitete. Es existieren heute noch mehrere Hundert Stradivari-Violinen. Viele sind im Besitz von Unternehmen oder Institutionen, die sie meist Musiker*innen zur Verfügung stellen.

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