Filmposter zu "Road House" mit Jake Gyllenhaal

Filmposter zu "Road House" mit Jake Gyllenhaal

© MGM Amazon

Digital Life

Amazon soll unerlaubt Stimmen von Schauspielern mit KI geklont haben

Amazons Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Studios müssen sich bald vor Gericht verantworten. Für das Remake von "Road House" mit Jake Gyllenhaal und Conor McGregor, das am 21. März auf Prime Video streamt, soll das Studio KI-Stimmen verwendet haben. Mit der Klage soll der Streaming-Start blockiert werden.

R. Lance Hill, der Drehbuchautor des Originalfilms von 1989 (damals mit Patrick Swayze) hat deshalb Klage eingereicht. Der Autor schreibt unter dem Künstlernamen David Lee Henry. 

KI-Stimmen statt streikende Schauspieler*innen

Wie die LA Times berichtet, soll Amazon die Stimmen von Schauspieler*innen im Remake mithilfe von Künstlicher Intelligenz repliziert haben. Die KI-Stimmen sollen während des SAG-Streiks (Screen Actors Guild) eingesetzt worden sein. Dabei hatten von Juli bis November 2023 Schauspieler*innen in den USA fairere Arbeitsbedingungen gefordert.

Ein elementarer Teil des Streiks und der folgenden Verhandlungen war der drohende vermehrte Einsatz von KI in Hollywood. Eine Sorge war es, dass Filmstudios Statist*innen, die einmal für sie gearbeitet haben, einfach mit generativer KI für Filme und Serien klonen und ohne weitere Kompensation digital in Produktionen einfügen könnten. 

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Diese Sorge der Schauspieler*innen wird mit der Klage greifbarer. Laut Klage soll der KI-Einsatz für die Stimmen gegen die Tarifverträge verstoßen, die zwischen der SAG und den Industrieverbänden vereinbart wurden. 

Rechtestreit - KI soll Produktionsprozess beschleunigt haben

Hill wirft MGM vor allem einen Copyright-Verstoß vor. So soll der Autor den nötigen Antrag für die Rechte an seinem Drehbuch zu Road House bereits 2021 gestellt haben. Das Drehbuch für den Kult-Film stammt von 1986. Die Rechte sollten laut der US-Urheberrechtsbehörde im November 2023 an Hill zurückgehen, da diese dann ausgelaufen sind. 

Laut der Klage, soll Amazon das ignoriert haben, nachdem die Rechte 2022 durch den Kauf von MGM an den Konzern übertragen wurden. Dass KI-Stimmen verwendet wurden, sei Teil von Amazons Strategie gewesen, den Film vor Ablauf der Rechte fertigzustellen, heißt es in der Klage. Der Film wurde aber erst im Jänner 2024 fertiggestellt und habe die Frist damit um 2 Monate überschritten. 

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Amazon weißt Vorwürfe zurück: "Keine KI anstelle Stimmen von Schauspielern"

Gegenüber der LA Times hat eine anonyme Person, die mit der Situation vertraut ist, dem widersprochen. So sollen KI-Stimmen für den Rohschnitt bzw. frühe Fassungen des Films verwendet worden sein. Aus der finalen Fassung des Films habe man diese KI-Stimmen entfernt. 

Laut Amazon MGM Studios sei Klage unbegründet. Zahlreiche Behauptungen seien kategorisch falsch. "Der Film verwendet keine KI anstelle der Stimmen von Schauspielern. Wir freuen uns darauf, und gegen diese Behauptungen zu verteidigen".

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