Apple warnt Nutzer in 98 Ländern vor Spyware-Attacken
Apple warnt einige iPhone-Nutzerinnen in mehreren Ländern vor Spyware. Zunächst hatte Reuters von 92 Ländern berichtet, nach TechCrunch-Informationen liegt die Zahl bei 98. Welche Länder die Warnung im Detail betrifft, ist nicht bekannt. Laut Reuters dürfte Indien jedenfalls darunter sein.
Betroffene Nutzerinnen werden aufgefordert, ihr iPhone in den Blockierungsmodus (Lockdown) zu versetzen, sollten sie betroffen sein. Ob man betroffen ist, erfährt man, wenn man sich mit seiner Apple ID auf appleid.apple.com einloggt. Auch soll das Gerät immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.
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Es soll sich um eine "Söldner-Spyware-Attacke" handeln. Dabei wurde die Malware vermutlich über E-Mail, iMessage und die Web-Verwaltung der Apple ID eingeschleust. Apple informiert, dass ihre Warnmeldungen niemals Links enthalten.
Mögliche staatliche Akteure
Zunächst war von einem "staatlich geförderten" Angriff die Rede, Apple entfernte diese Information aber inzwischen aus der Warnung. Nun heißt es dort, dass solche Angriffe "historisch mit staatlichen Akteuren in Verbindung gebracht werden".
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Laut Reuters habe die indische Regierung Druck auf Apple ausgeübt, solche Angriffe nicht mit staatlichen Akteuren in Verbindung zu bringen. Bei einer ähnlichen Attacke im Oktober 2023 warf die Opposition der Regierung vor, ihre Handys hacken zu wollen. Indien wird für Apple ein zunehmend wichtiger Produktionsstandort.
Wie Apple auf seiner Support-Seite mitteilt, haben Angreifer versucht, iPhones aus der Ferne zu anzugreifen. Es soll sich um einen gezielten Angriff handeln. Meist seien davon einzelne Personen betroffen, etwa Politikerinnen, Journalisten oder Aktivistinnen.
Apples Bedrohungswarnungen
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Seit 2021 häufen sich solche Attacken bei Apple, weshalb das Unternehmen die Bedrohungsbenachrichtigungen eingeführt hat. Seither wurden Nutzerinnen in 150 Ländern vor Bedrohungen gewarnt. Auch geht Apple gegen private Unternehmen vor, die Söldner-Spyware anbieten, wie etwa die NSO-Gruppe. Apple hatte gegen den Pegasus-Entwickler geklagt, das Verfahren läuft seit 3 Jahren.
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