Excalibur wurde erstmals 2007 im Irak eingesetzt.

Excalibur wurde erstmals 2007 im Irak eingesetzt.

© US Marine Corps

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Artilleriegeschoss "Excalibur" ist Ukraines "gefährlichste Waffe"

Die USA kündigten Anfang Jänner an, die Ukraine im Kampf gegen Russland mit einem 3,75 Milliarden Dollar schweren militärischen Hilfspaket zu unterstützen. Darunter befinden sich auch fortschrittliche Waffensysteme, die zuvor noch nie nach Kiew geschickt wurden. Besondere Sorgen bereiten Russland aber die Artilleriegeschosse des Typs "M982 Excalibur".

GPS-geführte Geschosse

Wie die russische Nachrichtenagentur TASS schreibt, stellen die Geschosse die "größte Gefahr" für das russische Militär dar und sollten daher verboten werden. "Diese Geschosse sind mit einem (Laser-)Sucher ausgestattet und können ihren Kurs während des Fluges anpassen. Außerdem sind sie GPS-geführt", wird ein russischer Militärsprecher von der Agentur zitiert. 

 

Als einzige effektive Gegenmaßnahme gib der Sprecher an, gleich Depots und Gefährte zu attackieren, wo die "Excalibur" lagern oder mit denen sie transportiert werden. "Man muss verhindern, dass sie jemals abgeschossen werden", so der Insider.

500 Stück der Lenkgeschosse zugesagt

Die USA haben der Ukraine 500 Stück der Lenkgeschosse zugesagt, der Stückpreis liegt zwischen 40.000 und 80.000 Dollar. Das ist deutlich teurer als ungelenkte Geschosse, die unter 1.000 Dollar kosten, aber deutlich billiger als Lenkraketen, die mit jeweils 150.000 Dollar zu Buche schlagen.

Das rund 50 Kilogramm schwere Geschoss hat eine Reichweite von etwa 50 Kilometern und steuert nach dem Abschuss selbstständig auf ein zuvor einprogrammiertes Ziel zu. "Positive" Erfahrungen mit dem Geschoss konnte das US-Militär im Jahr 2007 im Irak sammeln, als 92 Prozent der Geschosse in einem Umkreis von 4 Metern rund um das Ziel einschlugen. 

Abgefeuert aus solchen Artilleriesystemen erreichet die Excalibur Reichweiten von 50 bis 70 Kilometer.

CC BY-SA 3.0

Bis Anfang 2021 wurden 14.000 Stück der "Excalibur" hergestellt. Neben den USA - und auch der Ukraine - befindet sich die Waffe auch im Arsenal von Indien, Jordanien, der Niederlande, dem Vereinigten Königreich, Schweden, Norwegen oder Spanien. 

Materialschlacht zwischen Ukraine und Russland

Der Krieg in der Ukraine entwickelt sich indes immer mehr zu einer Materialschlacht. Während die russische Seite bis zu 20.000 Artilleriegeschosse pro Tag abfeuert, versucht die Ukraine mit bis zu 6.000 Schuss pro Tag dagegenzuhalten.

Die militärische Unterstützung durch die USA kommt der Ukraine dabei gerade recht. Neben den "Excalibur"-Geschossen sollen unter anderem auch 165.000 "normale" Artilleriegeschosse (155mm und 105mm), 10.000 Mörsergranaten und 500 Anti-Panzer-Geschosse in das Kriegsgebiet geschickt werden.

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