Der Windpark Hornsea 1 vor der englischen Küste besteht aus 174 Windkraftanlagen.

Der Windpark Hornsea 1 vor der englischen Küste besteht aus 174 Windkraftanlagen.

© Orsted

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Autonome Cargo-Drohne beliefert Windturbinen auf dem Meer

Wer an Lieferdrohnen denkt, denkt wohl hauptsächlich an kleine Fluggeräte, die einem ein Amazon-Paket oder einen kleinen Supermarkt-Einkauf vorbeibringen. Eher selten werden sie mit dem Einsatz auf dem Meer in Verbindung gebracht. Genau das macht aber der Energiekonzern Ørsted.

Das dänische Unternehmen, seines Zeichens Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie, testet den Einsatz solcher Drohnen beim Offshore-Windpark Hornsea 1 in der Nordsee. Die Drohnen sind selbst 58 Kilogramm schwer, haben eine Spannweite von 2,6 Metern und können 68 Kilogramm Fracht transportieren. Die Fluggeräte verfügen über 8 Rotoren in einer Quadcopter-Anordnung und werden von bestehenden Crew-Transferschiffen und Serviceschiffen aus gestartet.

Autonomer Flug

Die Drohnen des Unternehmens Skylift benötigen dabei keine Pilot*innen am Boden, sondern fliegen autonom. Wie das funktioniert, könnt ihr in folgendem Video sehen:

Der Einsatz von Drohnen zur Fracht-Lieferung hilft Ørsted, Kosten und Zeit zu sparen und gleichzeitig die Sicherheit zu verbessern. Bislang muss Fracht nämlich mit Schiffen bis zum Windrad transportiert werden, was je nach Seelage nicht ungefährlich ist. Alternativ können auch Helikopter eingesetzt werden, die allerdings deutlich mehr Treibstoff verbrauchen als kleinere Drohnen. Werden ein spezielles Werkzeug oder Ersatzteil gebraucht, zahlt sich ein solcher Helikopterflug oft nicht aus. 

Weniger Arbeitsunterbrechungen

"Drohnen bedeuten weniger Arbeitsunterbrechungen, da die Turbinen nicht abgeschaltet werden müssen, wenn die Fracht geliefert wird", sagt Ørsted in einer Presseaussendung. "Sie [...] minimieren auch die Notwendigkeit mehrerer Schiffsreisen, was die Kohlenstoffemissionen und die Auswirkungen auf den Klimawandel reduziert." Das Unternehmen hat bereits kleinere Drohnen getestet, ist aber kürzlich zu größeren Maschinen übergegangen, die schwerere Lasten transportieren können.

Da die Drohnen über dem Meer unterwegs sind, können schwerere Gegenstände transportiert werden als bei Flügen an Land. Für Drohnenflüge über Menschen und Gebäuden gibt es aufgrund von Sicherheitsbedenken einige Einschränkungen. Das ist mitunter ein Grund, warum die Drohnenzustellungen von Lieferdiensten von Amazon oder DHL so lange auf sich warten lässt. 

Mehr lesen: Was wurde aus der Drohnenzustellung?

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