A representation of virtual currency Bitcoin
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Digital Life

CoinFlip-Chef: Bitcoin-Anonymität ist nur ein Mythos

Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass Transaktionen mit Bitcoin anonym und nicht nachverfolgbar seien. Das stimme aber so nicht, sagt der Chef des Bitcoin-Bankomatenanbieters CoinFlip Ben Weiss.

"Bitcoin ist nicht anonym. Bitcoin ist pseudo-anonym. Man kann keine größeren Mengen Bitcoin kaufen ohne KYC, Personalausweis oder Führerschein", sagt Weiss während eines Webinars. KYC steht für Identitätschecks im Rahmen von "Know your Costumer"-Policies.

Screenshot von der Bitpanda-Website

Namentlich registrierte User*innen

Weil Bitcoin vielfach mit kriminellen Machenschaften und Betrügereien in Verbindung gebracht wird, sei die Annahme entstanden, dass Transaktionen mit der Kryptowährung völlig anonym seien. "Bitcoin sei sogar in vielerlei Hinsicht wesentlich transparenter als herkömmliche Transaktionen und Vorgänge im traditionellen Finanzsystem, so Weiss.

Bitcoin-Adressen sind zwar nicht namentlich registriert, können aber realen Personen zugeordnet werden, wird der CoinFlip-Chef von Business Insider zitiert. Das komme daher, dass sich Käufer*innen vor einem Bitcoin-Kauf ausweisen müssen.

Wenn Behörden genug Aufwand hineinstecken, könnten sie ohne weiteres Bitcoin-Transaktionen zurückverfolgen, so Weiss. Bitcoin für kriminelle Aktivitäten, wie beispielsweise Geldwäsche zu nutzen, sei daher so ziemlich das Dümmste, das machen kann.

Aus der Analyse des ehemaligen CIA-Vize

Bitcoin ein Segen für die Überwachung

Erst im April kam eine Analyse des ehemaligen CIA-Vizechefs Michael Morell zu einem ganz ähnlichen Ergebnis. Es sei mithilfe der Blockchain-Technologie ein Leichtes, illegale Aktivitäten zurückzuverfolgen, heißt es in der Analyse. Da jede Transaktion ein für alle Mal abgespeichert wird und für alle einsehbar ist, seien Bitcoin beziehungsweise die Blockchain "ein Segen für die Überwachung".

"Für die Strafverfolgung ist es wesentlich einfacher, illegalen Aktivitäten mit Bitcoin auf die Spur zu kommen, als grenzüberschreitende illegale Aktivitäten mit traditionellen Banktransaktionen zu verfolgen und noch viel einfacher als bei Bargeldtransaktionen", wird in der Analyse ein Beamter der US-Behörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zitiert.

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