
BYD will ultraschnelles Laden ermöglichen.
BYD plant Megawatt-Ladestationen in Europa
Das Supercharger-Netzwerk ist ein wesentlicher Teil von Teslas Erfolg in Europa. Denn damit können E-Autos schnell geladen und den Kunden die Angst genommen werden, mit dem Auto länger stehenzubleiben.
Jetzt will BYD seinen Kunden in Europa ebenfalls schnelles Laden ermöglichen. Das chinesische Unternehmen plant, ein Netzwerk an Megawatt-Ladestationen in Europa aufzubauen, wie Cleantechnica berichtet.
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Der Wendepunkt für BYD?
Megawatt-Ladegeräte können mehr als 1.000 Kilowatt an Energie liefern. Sie sind vor allem für das schnelle Laden von Elektro-LKWs ausgelegt, deren Akkus Kapazitäten von 700 Kilowattstunden oder mehr erreichen können. Sie können aber auch E-Autos zugutekommen, die in nur 5 bis 10 Minuten geladen werden können.
Stella Li, die Vizepräsidentin von BYD, erklärte diese Woche in Brüssel, dass das Unternehmen ein eigenes Megawatt-Ladenetz in Europa aufbauen will. Wie viele Megawatt-Ladestationen in Europa kommen sollen, hat sie nicht verraten. "Dies wird ein Wendepunkt sein, der das Vertrauen der Verbraucher in das elektrische Fahren stärken wird", sagte Li.
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Nachteile von Megawatt-Ladestationen
Wenig überraschend brauchen Megawatt-Ladestationen aber eine beträchtliche Menge an elektrischer Leistung. Das stellt zusätzliche Herausforderungen für das Stromnetz dar. Die versprochenen Ladegeschwindigkeiten würden außerdem nicht immer der Realität entsprechen.
Denn die Ladegeschwindigkeit eines Akkus hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Bei Ladeleistungen über 500 Kilowatt braucht es meist eine spezielle Kühlung, damit die Kabel und Geräte nicht überhitzen. Diese Kühlsysteme gehen aber mit erhöhten Kosten einher.
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Zudem unterstützen bislang nur die neuesten BYD-Modelle diese extremen Ladegeschwindigkeiten. Andere E-Autos laden entsprechend langsamer.
Bau soll in den nächsten 12 Monaten starten
BYD möchte die Verkäufe der E-Autos in Europa steigern und zeigt sich mit dem aktuellen Trend zufrieden. Laut Li steigen die monatlichen Verkäufe im Durchschnitt um 10 Prozent. Bleibt das so, wolle man weitere Fabriken in Europa bauen. Derzeit baut BYD eine Fabrik in Ungarn.
Das Megawatt-Ladesystem soll jedenfalls dazu führen, dass noch mehr Menschen ein Auto von BYD kaufen. Der Bau der Ladestationen soll in den nächsten 12 Monaten starten. Die ersten Ladestationen sollen bei Autohändlern installiert werden.
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