Warum China mehrere Eisbrecher in die Arktis schickt
Chinas Aktivitäten in der Arktis nehmen konstant zu. Erstmals hat das Land gleichzeitig 3 Eisbrecher in den Arktischen Ozean geschickt. Damit unterstreiche China seine kommerziellen, wissenschaftlichen, diplomatischen und militärischen Ambitionen in der Region. Es gehe aber auch um Bodenschätze, heißt es in einer Analyse des US-amerikanischen Think-Tank CSIS.
Immer öfter wurden in der jüngsten Vergangenheit chinesische Kriegsschiffe im Bereich der Beringstraße entdeckt. Die US-Küstenwache in Alaska hält in einer Aussendung fest, dass sich die chinesischen Schiffe an die internationalen Regeln gehalten haben.
➤ Mehr lesen: Riesenviren in Grönlands Eisschild gefunden
Der Nördliche Seeweg
Gleichzeitig nutzt China zunehmend den Nördlichen Seeweg, um etwa Öl aus Russland zu importieren. Im Gegensatz zum Seeweg durch das Rote Meer sind die Frachter am Nördlichen Seeweg keinem Risiko durch die Huthi-Miliz ausgesetzt.
Außerdem ist die nördliche Route von den russischen Häfen im Baltikum entlang der russischen Nordküste durch das Beringmeer nach China schneller zu bewältigen als anderen Seewege. In der Regel ist diese Route von Juni bis November eisfrei.
➤ Mehr lesen: Griechische Fregatte schießt Huthi-Drohne mit Bordkanone ab
Schnellere Route von Russland nach China
Ein Öltanker Prisma, der sich gerade auf dem Nördlichen Seeweg befindet, benötigte im August von einem baltischen Hafen nach China rund 35 Tage. Durch Suezkanal dauert dieselbe Reise 45 Tage, rund um den afrikanischen Kontinent sogar 55 Tage.
Im kommenden Jahr will China mit dem Bau eines weiteren, leistungsstarken Eisbrecher beginnen. Laut einem Medienbericht soll das neue Schiff dem Land einen ganzjährigen Zugang zur Arktis ermöglichen. Ob dadurch auch der Nördliche Seeweg in den Wintermonaten befahren werden kann, wird sich erst zeigen.
Kommentare