Das Plasma-Schild könnte gegen ein solches Active Denial System der USA eingesetzt werden

Das Plasma-Schild könnte gegen ein solches Active Denial System der USA eingesetzt werden

© Lance Cpl. Andrew Huff

Militärtechnik

Chinesische Forscher entwickeln Plasmaschild gegen Energiewaffen

Es klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, was Forschende aus China entwickelt haben wollen: Ein unsichtbarer Schild aus elektrisch geladenen Ionen. Damit soll man gegen Angriffe mit hochenergetischen Mikrowellen (HPM) geschützt sein. 

Solche Angriffe sind aktuell schwer abzuwehren. Die HPM werden auf ein Ziel gerichtet und können so Militärtechnologie, insbesondere Computerchips, zerstören, indem sie dafür sorgen, dass sich diese enorm erhitzt und durchschmoren. So konnte die USA etwa Drohnenschwärme lahmlegen.

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Schutz vor Beschuss mit bis zu 170 kW

Der neue Plasmaschild, das an der Nationaluniversität für Verteidigungstechnologie entstanden ist, soll das nun abwehren können. Wie die South China Morning Post berichtet, soll der „Niedrigtemperatur-Plasmaschild“ vor Beschuss mit bis zu 170 kW schützen können. Diese Mikrowellen könne mit einer Entfernung von nur 3 Metern abgeschossen werden. 

Damit sei man beispielsweise gegen Waffen wie das Active Denial System der USA gewappnet. Hier werden Mikrowellen mit einer Frequenz von 95 Gigahertz und mit 100 kW aus bis zu 500 Metern Entfernung abgefeuert. 

Mikrowellen-Kanone THOR der US Air Force

Mikrowellen-Kanone THOR der US Air Force

Es wird aber an neueren Systemen gearbeitet, die mehr als 100 Megawatt (1.000 kW) oder sogar ein Gigawatt an Energie produzieren können. Dadurch vergrößert sich ihre Reichweite und es können auch Satelliten angegriffen werden. 

Schild verstärkt sich durch Beschuss

Das Schild wird zunächst mit geringer elektrischer Energie erzeugt. Wird es von HPM getroffen, kommen elektromagnetische Wellen mit den Teilchen in Kontakt. Diese absorbieren die Energie. Je länger bzw. je stärker der Angriff ist, je dichter soll die Plasmaschicht werden, heißt es. 

„Je dichter das Plasma, desto stärker wird die Schutzwirkung“, erklärt Studienautor Chen Zongsheng. Ein Großteil der auftreffenden Energie soll so reflektiert werden. Lässt der Beschuss nach, soll das Plasma wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren. 

Probleme mit niedriger Frequenz

Bisher funktioniert das nur unter Laborbedingungen. Eine Herausforderung sind derzeit noch Mikrowellen mit niedriger Frequenz. Auf die spricht der Plasmaschild nicht an und lässt sie hindurch. Zudem muss das Gerät, dass ihn erzeugt, ebenfalls vor Mikrowellenangriffen geschützt sein. Die Forschenden würden an diesem Problem arbeiten.

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