Coins für Augenscan: Umstrittene Kryptowährung kommt nach Österreich
Im Sci-Fi-Klassiker Blade Runner (1982) sind die Augen ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Menschen und sogenannten Replikanten. Die Augen entlarven solche als Menschen getarnten Roboter, die „Blade Runner“ Rick Deckard und seine Agenten-Kollegen jagen. Im Film gibt es auch eine besondere Maschine zum Scannen der Augen, mit der sich Menschen von Robotern unterscheiden lassen.
Mensch oder Bot
Das Projekt WorldCoin klingt so, als wäre sie stark von dem Film inspiriert worden: Das Krypto-Unternehmen verwendet Augenscans als eine Art digitalen Ausweis. Das Scannen der Iris soll in einer Zukunft, in der Menschen nicht mehr von Robotern unterscheidbar sind, ein Unterscheidungsmerkmal bieten.
Denn ähnlich wie beim Fingerabdruck gibt es auch eine Augeniris kein zweites Mal. Für das Scannen der Iris verwendet WorldCoin ein speziell entwickeltes Gerät namens Orb, das eine genaue Aufnahme der Augen macht. So wollen sie künftig sicherstellen, dass die Nutzer tatsächlich Menschen sind und keine Bots.
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2019 wurde das Projekt gestartet, deren Herzstück die Kryptowährung WorldCoin WLD ist. Seit 2023 wird die merkwürdige Kryptowährung gehandelt. Einer der Mitbegründer des Unternehmens ist Sam Altman, der CEO von OpenAI.
Orb scannt Augen im Donauzentrum
Ab August wird WorldCoin auch in Österreich handelbar sein, wie Trending Topics berichtet. An 3 Standorten in Wien kann man sich nach dem Vorzeigen eines Ausweises ab dem 31. Juli die Augen scannen lassen: im Wiener Donauzentrum, im Innovationszentrum weXelerate und in der Spiegelgasse 13 in der Wiener Innenstadt.
Zur Belohnung soll man bis zu 60 Coins bekommen, wenn man sich an einem der Standorte die Augen scannt. Nach dem derzeitigen Kurs sind das ca. 130 Euro. Ein WorldCoin war allerdings auch schon einmal fast 12 Dollar wert, was die Volatilität der Währung verdeutlicht.
Außerdem bekommt man die Münzen nicht auf einmal ausgezahlt, sondern sie landen dann nach und nach in der WorldCoin App, die man dafür am Smartphone installieren muss. Die Coins kriegen aber nur jene, die die App regelmäßig verwenden. Dort kann man auch Bitcoin und Ethereum kaufen.
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Hierzulande versucht nun der ehemalige US-Botschafter in Wien, Trevor Traina, die WorldCoins unter die Leute zu bringen und er wirbt dafür, dass wir uns alle die Augen scannen lassen sollen. Denn ein Ziel von Woldcoin ist, dass sich jeder Mensch zumindest einmal die Augen scannen lassen sollte – das nennen sie „Proof of Personhood“.
Basiert auf der Ethereum-Blockchain
Mit Österreich kommt ein weiteres Land dazu, in dem die merkwürdige Kryptowährung gehandelt wird, die auf der Ethereum-Blockchain basiert. Bisher war sie schon in den USA, Japan, Südkorea, Singapur, Spanien, Portugal und einigen südamerikanischen Staaten verfügbar. Insgesamt hat das Krypto-Netzwerk derzeit 6,3 Mio. Nutzer auf der ganzen Welt.
Äußerst kritisch sehen das Projekt jedoch viele Datenschützer. So wurde das Projekt in Spanien etwa von der dortigen Datenschutzbehörde gestoppt. Allerdings soll der WorldCoin mit der DSGVO konform sein: „Die Daten sind durch ausgeklügelte Maßnahmen geschützt: Fotos der Iris verlassen nie die Kamera und werden in alphanumerische Codes umgewandelt, die in einer hochsicheren Datenbank gespeichert werden. Die ID wird nur auf dem Gerät des Nutzers gespeichert und nicht vom Unternehmen eingesehen“, meinte Trevor Traina gegenüber Brutkasten.
Ethereum-Gründer warnt vor Augenscan
Zu den Kritikern des Projekts gehören bekannte Aktivisten wie Edward Snowden und Ethereum-Gründer Vitalik Buterin, die in der Vergangenheit davor warnten, sich die Augen scannen zu lassen. „Zu den Risiken zählen unvermeidbare Datenschutzverletzungen, eine weitere Beeinträchtigung der anonymen Internetnutzung, Missbrauch durch autoritäre Regierungen und die Unvereinbarkeit von Sicherheit und Dezentralisierung gleichzeitig“, schrieb etwa Buterin auf seinem Blog im Vorjahr.
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