2 F-22 neben einer MiG-21 und einer MiG-29 (r.).

2 F-22 neben einer MiG-21 und einer MiG-29 (r.).

© US Air Force

Militärtechnik

Einzigartige Formation: F-22 Jets fliegen Seite an Seite mit MiGs

Vergangenen November kam es über dem Luftwaffenstützpunkt Nellis in Nevada zu einer einzigartigen Flugformation. 2 Tarnkappenjäger vom Typ F-22 Raptor flogen zusammen mit den sowjetischen Kampfjets MiG-21 und MiG-29.

Die Formation hob zu Ehren des im Oktober 2024 verstorbenen Gaillard Peck ab, dem ehemaligen Kommandanten des "4477th Test and Evaluation Squadron", auch bekannt unter dem Namen "Red Eagles". Aufnahmen dazu wurden kürzlich von Milliardär Jared Isaacman veröffentlicht.

Der Gründer des Luftfahrtunternehmens Draken International und bis vor kurzem noch heißer Kandidat des Weißen Hauses für das Amt des nächsten NASA-Chefs saß selbst am Steuer der MiG-29UB

Gedenkflug im November

Der Gedenkflug fand am 7. November 2024 statt und bestand aus 2 F-22 Raptors, Isaacmans zweisitziger MiG-29 und einer ehemals polnischen MiG-21, die sich jetzt ebenfalls in Privatbesitz befindet. 

Peck, der sich als Pilot im Vietnamkrieg verdient gemacht hatte, hatte am 1975 wesentlichen Einfluss auf das "Constant Peg"-Programm, aus dem die 4477th Test and Evaluation Squadron hervorgegangen ist. Das Programm hatte das Ziel, dass US-Piloten besser auf sowjetische Jets eingestellt sind, weshalb man im Geheimen mit echten sowjetischen Jets trainierte.

Mehrere MiGs aus unterschiedlichen Quellen

Bereits zuvor waren die USA im Besitz einer ehemals syrischen MiG-17, die in Israel erbeutet werden konnte, und einer MiG-21, die von einem abtrünnigen irakischen Piloten stammte und an Israel verkauft wurde. Die beiden Maschinen kamen als Leihgaben in die USA. Später kamen einige MiG-21-Exemplare von der indonesischen Luftwaffe hinzu.

MiGs, oder zumindest Teile davon, wurden von Schrotthändlern gekauft, an abgelegten Orten ausgegraben, aus Lagerhäusern geborgen, wo sie zurückgelassen wurden oder von anderen Luftstreitkräften gekauft. Das Ingenieursteam hatte die Aufgabe, die Kampfflugzeuge wieder flugtauglich zu machen.

Test-Flughafen errichtet

Peck war verantwortlich für die Errichtung des Tonopah Test Range Airport in Nevada, wo die feindlichen Flugzeuge repariert, gewartet und getestet wurden. Das Programm war so geheim, dass die Ingenieure angeleitet wurden, möglichst nicht nach Militär-Personal auszusehen. Viele von ihnen trugen Bärte und lange Haare.

10 Jahre lang bestand die Operation. In der Zeit wurden 15.000 Einsätze geflogen und 6.000 Piloten im Luftkampf gegen MiGs ausgebildet. 2 Piloten des 4477. Squadrons starben dabei bei Unfällen mit MiG-Maschinen. Was mit den Flugzeugen nach der Auflösung des Squadrons passiert ist, ist geheim. Die Red Eagles bestanden zuletzt aus 14 MiG-21 und 9 Mig-23.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare