F-15EX in Dienst gestellt: Das kann der neue Kampfjet

F-15EX in Dienst gestellt: Das kann der neue Kampfjet

© US Air Force

Militärtechnik

F-15EX in Dienst gestellt: Das kann der neue Kampfjet

Die McDonnell Douglas F-15 ist ein Veteran unter den US-amerikanischen Kampfjets. Das Flugzeug mit dem Spitznamen "Eagle" (Adler) flog erstmals 1972 und wurde seither mehrfach weiterentwickelt. Die neueste Variante wird als F-15EX Eagle II bezeichnet. 

Der erste dieser Kampfjets wurde nun in Dienst gestellt. Vor einigen Tagen ist die F-15EX Eagle II auf der Portland Air National Guard Base im US-Bundesstaat Oregon gelandet, wo sie stationiert wird. Ein zweiter Jet dieses Typs wird in den nächsten Tagen erwartet.

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F-15EX erreicht fast Mach 3

Die modernste Variante der F-15 kann mit einer extrem hohen Maximalgeschwindigkeit von bis zu Mach 2,9 (rund 3.580 km/h) aufwarten. Der Spitzenwert wurde mit einem Flieger in einer "sauberen" Konfiguration aufgestellt.

Dabei befinden sich weder Waffen noch externe Tanks oder Pylonen zur Aufhängung von Waffen an den Flügeln. Das reduziert den Luftwiderstand massiv. Unklar ist, wie viel Treibstoff der Jet bei dem Flug an Bord hatte. Denn auch das Gewicht im Treibstofftank, der über 6 Tonnen Kerosin aufnehmen kann, ist entscheidend.

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Leistungsfähige Beschleunigung

Die offizielle Geschwindigkeit der F-15EX in einer Einsatzkonfiguration liegt laut Hersteller Boeing bei Mach 2,497 (rund 3.083 km/h). "Wir steigen rasch auf 40.000 Fuß (rund 12.200 Meter) und erreichen Mach 2 (rund 2.470 km/h) nahezu umgehend", erklärt ein Testpilot gegenüber The War Zone

Die F-15EX zeichne sich durch eine besonders leistungsfähige Beschleunigung aus - sowohl in einer "sauberen" Konfiguration, als auch mit herkömmlichen Tanks und Waffenbeladung, so der Pilot: "Wir können etwa 12 Raketen anbringen und damit immer noch nahe an die Spitzengeschwindigkeiten herankommen."

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F-15EX

Das moderne Cockpit

Das Cockpit wird von einem riesigen Display dominiert, das 25,5 Zentimeter hoch und 48 Zentimeter breit ist. Dieses touchfähige so genannte LAD (Large Area Display) ist in mehrere Teile geteilt und wird von einem Head-up-Display ergänzt. 

Sowohl die Pilot*innen als auch die Waffensystemoffizier*innen auf dem hinteren Platz haben ein solches LAD als zentrale Instrumententafel. Vorteilhaft an dem Screen ist seine Flexibilität. Denn beide Displays können nach persönlichen Präferenzen eingestellt und an verschiedene Situationen angepasst werden.

Die Waffensystemoffizier*in ist optional - die Pilot*in kann alle Waffen auch von ihrem Platz abfeuern. Die Air National Guard, die jetzt als erstes die F-15EX bekommen hat, wird den Jet primär solo fliegen.

In Zukunft könnte der zweite Platz aber mehr Relevanz bekommen, etwa, wenn die US Air Force Wingman-Drohnen einführt. Diese könnten von der Waffensystemoffizier*in gesteuert werden, bzw. könnte die deren Aufklärungsdaten auswerten und so die Ziele für den Angriff bestimmen.

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F-15EX mit flexibler Bewaffnung

Die Bewaffnung der F-15EX ist höchst flexibel. Insgesamt hat sie 23 Hardpoints, um verschiedene Waffen - und vor allem viele davon - tragen zu können. Mit 13,4 Tonnen ist die maximale Waffenlast um 28 Prozent größer als beim Vorgängermodell F-15E.

Die F-15EX kann beispielsweise für den Luftkampf mit 12 Luft-Luft-Raketen bestückt werden, etwa mit AIM-120 AMRAAM Mittelstrecken- oder mit AIM-9 Sidewinder Kurzstreckenraketen. Für Dogfights ist die 20mm M61A1 Vulcan mit 500 Schuss an Bord.

Für Präzisionsschläge gegen Bodenziele kann die F-15EX mit Luft-Boden-Raketen und Bomben bestückt werden. Dazu gehört etwa der Marschflugkörper AGM-158 JASSM, der in der ER-Variante eine Reichweite von über 900 Kilometern haben soll.

Ursprünglich sollte die F-15EX auch einer der ersten US-Kampfjets werden, die mit der Hyperschallrakete AGM-183 AARW bestückt sind. Das Projekt AARW wurde von der Air Force aber auf Eis gelegt. Derzeit sieht das Budget nicht die Weiterentwicklung der Rakete vor.

Die Bewaffnung mit Bomben sieht primär die GBU-39 Small Diameter Bombs vor. Die GPS-gelenkten Bomben haben eine Reichweite von über 100 Kilometer und wiegen etwa 130 Kilogramm pro Stück.

Je nach Konfiguration, etwa mit Zusatztanks und Sidewinders für den Selbstschutz, könnte die F-15EX 16 bis 20 Stück der GBU-39 führen. Für größere Bodenziele ist die Bewaffnung mit mehreren 900 Kilogramm schweren JDAM-Gleitbomben möglich.

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