Symbolbild: Ein Sukhoi Su-34 Kampfjet

Symbolbild: Ein Sukhoi Su-34 Kampfjet

© REUTERS / SERGEI KARPUKHIN

Militärtechnik

Russlands Kampfjet Su-34 kann jetzt Atomraketen verschießen

Der russische Kampfjet Su-34 kann jetzt Atomraketen mitzuführen, wie Eurasian Times unter Berufung auf die Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet. Dieses Upgrade hat die Su-34 NVO bekommen.

Die Su-34 NVO ist seit 2021 im Einsatz. Gegenüber der normalen Su-34, die 2011 indienstgestellt wurde, wurden die Zielerfassung, optische und Radaraufklärung sowie elektronische Kriegssysteme verbessert.

Ausdauernd, aber langsam

Das aktuelle Upgrade für die Su-34 NVO hat nun die Möglichkeit geschaffen, Marschflugkörper vom Typ Kh-101 mitzuführen. Diese kam bisher nur bei den strategischen Bombern Tu-160 und Tu-95MSM zum Einsatz.

Die Kh-101 kann auch mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden. Diese Variante der Rakete heißt dann Kh-102.

Mit 7,45 Meter Länge und 2,4 Tonnen Gewicht ist die Rakete relativ groß und schwer für den Transport durch ein Kampfflugzeug, dennoch kann die Su-34 gleich 2 Stück davon unter ihren Tragflächen mitführen. Die Raketen haben eine Reichweite von 4.500 Kilometer, erreicht aber nur eine Maximalgeschwindigkeit zwischen Mach 0,6 und 0,78.

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Abschuss aus unerwarteter Position

Von einer Su-34 wurde zuletzt die Hyperschallrakete Kinzhal gestartet. Dass das Flugzeug nun auch Atomraketen mitführen kann, ist besorgniserregend.

Es ist für Langstreckenflüge auf geringer Flughöhe optimiert und kann von Radarsystemen schlecht erfasst werden. Ihre Raketen könnte eine Su-34 also aus unerwarteter Position abfeuern.

Atomarer Sättigungsangriff als Drohung gegen die NATO

Dass Russland das Upgrade für die Su-34 so bereitwillig verkündet, anstatt diese Erhöhung der Schlagkraft geheimzuhalten, wie es bei militärischen Technologien üblich ist, ist als Drohung Richtung NATO zu sehen. Große Bomber können früh erfasst und abgefangen werden, viele Su-34, die von allen Seiten aus ihre Atomraketen abfeuern, sind aber nur schwer vollständig zu stoppen.

Diese aus dem Kalten Krieg bekannte Taktik wird auch Sättigungsangriff genannt. Man greift den Feind mit möglichst vielen Flugzeugen bzw. Raketen von möglichst vielen Seiten an, in der Hoffnung, dass ein paar davon die überlastete Luftabwehr durchbrechen.

Schätzungen zufolge hat Russland derzeit etwa 120 einsatzbereite Su-34. Wieviele davon bereits zur Su-34 NVO aufgerüstet wurden, ist nicht bekannt.

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