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Eindrücke aus der neuen Music Lounge im Technischen Museum Wien

© Technisches Museum Wien

Digital Life

Wie der Fortschritt der Technik die elektronische Musik prägte

Erste Versuche, Töne ohne akustische Instrumente durch elektronische Mittel zu erzeugen, gab es bereits in den 1920er-Jahren mit dem so genannten Theremin. Mit dem Fortschritt der Technologie erweiterten sich die Möglichkeiten, elektronische Musik zu erzeugen, rasant. Seit den 1980ern sind Synthesizer und Computer in der Popmusik allgegenwärtig. Das Technische Museum Wien hat mit der "Music Lounge" einen neuen Ausstellungsbereich geschaffen, der zu einem interaktiven Streifzug durch die Welt der elektronischen Musik lädt.

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Staatssekretärin Andrea Mayer, Conchita und Museumsdirektor Peter Aufreiter bei der Eröffnung der Music Lounge

Clubkultur ohne Experimente nicht denkbar

"Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung 'Music Lounge' steht eine Geschichte, die Technologie-getrieben ist, die vom Experiment geprägt ist und von der Verschiebung künstlerischer Grenzen, die der technologische Wandel erst ermöglicht hat", sagt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer bei der Eröffnung am Mittwoch. "Ohne diese technologischen Entwicklungen wäre der Höhenflug der elektronischen Musik aus Österreich in den 90er-Jahren, die Ausdifferenzierung unterschiedlichster Genres und lokaler Szenen, die aktuellen Chart-Erfolge heimischer Künstlerinnen und Künstler und die lebendige Musik- und Clubkultur von heute nicht denkbar."

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Thomas Rabitsch mit Georgij Makazaria von der "Willkommen Österreich"-Showband (formerly known as Russkaja)

Synthesizer, Mischpulte, Kunstwerke

Thematisch passend zwischen den Bereichen medien.welten und Musikinstrumente im Technischen Museum angesiedelt, erfährt man in der Music Lounge viel über elektronische Musikinstrumente. Zu sehen bekommt man etwa den Minimoog-Synthesizer aus den 1960er-Jahren, der durch Musikschaffende wie Bob Marley, Depeche Mode, Joe Zawinul oder Kraftwerk Berühmtheit erlangte. Ein wahres Monster ist das Neve Capricorn Mischpult des Musikproduzenten und Falco-Wegbegleiters Thomas Rabitsch, das bis 2021 im Einsatz war. "Nichts war für das Capricorn unmöglich", sagte Rabitsch, der bei der Eröffnung der Ausstellung ebenfalls dabei war.

Die Wände der Music Lounge sind u.a. mit Kunstwerken von Parov Stelar geschmückt. Der österreichische Musiker, der als Erfinder des Elektroswings gilt, zeigt auch Teile seines musikalischen Equipments her.

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Instrumente des österreichischen Jazzmusikers Joe Zawinul

Pionierinnen der elektronischen Musik

Dem Technischen Museum Wien ist es aber auch wichtig, weibliche Pionierinnen der elektronischen Musik zu porträtieren, etwa Johanna Magdalena Beyer, eine der Wegbereiterinnen für Minimal Music. Erkunden kann man auch die Werke von Wendy Carlos, die mit Filmmusik zu den Stanley-Kubrick-Filmen "Shining" und "A Clockwork Orange" berühmt wurde, oder das Schaffen von Laurie Spiegel, deren Interpretation von Johannes Keplers "Harmonices Mundi" an Bord der Voyager-Raumsonden in die Tiefen des Weltraums transportiert wurde.

Die US-amerikanische Komponistin Lauria Spiegel an ihrem Arbeitsplatz in den 70er-Jahren

Die US-amerikanische Komponistin Laurie Spiegel an ihrem Arbeitsplatz in den 70er-Jahren

Karaoke auf der Showbühne

Sichtbarstes Highlight der Music Lounge ist eine Showbühne samt Scheinwerfern und Monitoren. Vor einer 12 Quadratmeter großen LED-Wand, auf der verschiedenste Hintergründe erscheinen können, dürfen sich Besucher*innen der Ausstellung selbst in Szene setzen. Aus österreichischen Klassikern können sie Songs auswählen und beim Karaoke zum Besten geben. "Wer weiß, welche verborgenen Talente zum Vorschein kommen oder welche Stars von morgen hier ihren ersten Auftritt feiern", sagt Peter Aufreiter, der Direktor des Technischen Museums Wien.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen der futurezone und dem Technischen Museum Wien.

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