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Hacker legt Nordkoreas Internet lahm, um sich zu rächen

Ein US-amerikanischer Sicherheitsforscher mit dem Pseudonym P4x hat das Internet in Nordkorea lahmgelegt. Der Mann habe in den nordkoreanischen Systemen mehrere ungepatchte Sicherheitslücken entdeckt und mithilfe einer „Denial-of -Service“ (DoS) Attacke mehrere Router im Land lahmgelegt.

Bei DoS-Attacken wird ein Server gezielt mit einer Masse an Anfragen bombardiert - das System kommt mit den Aufgaben nicht mehr nach und kann zusammenbrechen.  

Antwort auf Angriff Nordkoreas

Der Grund für P4xs Attacke: Rache. Der Hacker war ein Jahr zuvor selbst Opfer eines Cyberangriffs durch Nordkorea geworden. Generell wurden im Rahmen einer Kampagne mehrere westliche Sicherheitsforscher*innen attackiert, wie Wired berichtet. Ziel war es, den Forscher*innen Schadsoftware auf ihre Systeme zu installieren, deren Hacking-Tools zu klauen und Details über Software-Verwundbarkeiten zu generieren.

Da die US-Regierung laut P4x nicht viel unternommen habe, wollte er die Sache selbst in die Hand nehmen. „Sie sollen verstehen, dass ein Teil ihrer Infrastruktur für eine gewisse Zeit lahmgelegt wird, wenn sie uns angreifen“, so der Hacker.

Daraufhin habe P4x die Darknet-Seite FUNK Project gelauncht, mit der auch andere Hacker*innen animiert werden sollen, Nordkoreas Internet anzugreifen. Die Verantwortung für diese aktuelle Attacke trage aber P4x alleine. 

Hacker*innen von ausländischen Regierungen vermutet

Nordkoreas Internet wurde an unterschiedlichen Tagen in den vergangenen 2 Wochen lahmgelegt. Betroffen waren praktisch alle Websites mit der nordkoreanischen .kp-Domain – von der Website der Airline Air Koryo bis zu Naenara, das offizielle Sprachrohr des Diktators Kim Jong-un.

Bisher wurde eine Cyberattacke durch die US-Regierung oder Südkorea vermutet, als Reaktion auf die unlängst durchgeführten Raketentests von Nordkorea. Die Attacke auf Nordkoreas Internet habe man als Aufforderung aufgefasst, dass Nordkorea aufhören soll, die militärische Stärke als Drohung zu demonstrieren. Dass dahinter ein einzelner Hacker auf Rachemission ist, war bislang nicht bekannt.

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